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nocamper



  
Verfasst am: 08.11.2013 12:50      ( Dieser Beitrag wurde am 08.11.2013 13:52 vom Autor editiert. )

Ich möchte mir gerne ein Zelt für das Lagern besorgen, ich weiß nur nicht so recht wo ich es her bekommen soll und welche Art ich möchte.

Jetzt hoffe ich auf gute Tipps von den Lagererfahrennen MA-Zeitreisenden.

Ich habe kein Bus Kombi oder Transporter somit sollte das Zelt in erster Linie zusammen gepackt nicht all zu groß sein.
Das "A" ist mir dabei nicht so wichtig, da ich nicht so wählerisch sein darf.
Versteht mich nicht falsch ich wollte mir schon ein Zelt aus Segelleinen, Baumwolle und/ oder sonstigen historisch halbwegs korrekten Materialien zulegen (mit einem 3sec Pop up Zelt landet man sonst sicher auf den ScheiterhaufenZwinkernd).

Nun die Fragen.

Ist es machbar sich ein Zelt selbst zu bauen oder sollte man doch ein fertig genähtes nehmen und das Gestänge selber machen?

Welches Zelt habt ihr?
Wie Zufrieden seit ihr?
Wo her habt ihr es?

Ich hoffe ihr könnt viele Radschläge geben die nicht nur mir sonder auch anderen bei einer Entscheidung helfen

 


   
Alexandra von Moguntia



  
Verfasst am: 10.11.2013 10:43      ( Dieser Beitrag wurde am 10.11.2013 11:45 vom Autor editiert. )

Moin nocamper,

sicherlich ist es machbar sich ein Zelt selbst zu bauen. Anleitungen dazu gibt es auch immer mal wieder im Internet. Ich persönlich würde mir den Stress aber nicht antun. Du hast dabei mit ner Menge Stoff zu kämpfen, dann brauchst du auch noch die passende Nähmaschine, die den dicken Zeltstoff (meist wird ja Segelleinen benutzt) auch nähen kann. Das wird vor allem in den Ecken etwas schwierig, wenn mehr wie zwei Lagen Stoff übereinander liegen... und die Imprägnierung darfst du auch nicht vergesssen. Ich bin mir nicht sicher, ob man schon vorimprägnierten Stoff bekommt, du wirst aber auf jeden Fall wegen der Nahtstellen nochmal eine extra Imprägnierung vornehmen müssen.

Du kannst dein zelt auf zweierlei Weise Nachimprägnieren:

1. Chemie

dabei wird das Imprägnierzeug in einem großen Wasserbottich mit viel Wasser verdünnt und dann wird das Zelt dadrin eingeweicht. Man muss gucken, dass man auch wirklich jeden cm² dabei erwischt, ein wenig einwirken lassen, dann kann das Zelt trocknen.

2. Räuchern

dabei wird ein kleiner Räucherofen im aufgebauten Zelt platziert und muss ca 3 Tage durchbrennen. Das Zelt wird dabei verschlossen gehalten. Macht viel Arbeit und ist sehr zeitaufwendig. Außerdem riecht das Zelt dann auf ewig danach. Das kann auch zu Kopfschmerzen führen wenn man empfindlich ist... und (natürlich wie immer) besteht dabei Brandgefahr! 

 

Einfacher ist es natürlich eins zu kaufen.

Ich habe, auch aus Kostengründen, mit einem WEDGE BELL TENT (2x3m) angefangen. Mittlerweile heißen die Dinger auch oft Glocken(keil)zelt. Aufrecht stehen kann man in den Dingern nicht, aber man hat genug Platz zum Pennen, in der Glocke kann man seinen Kram leicht verstauen und das Teil passt inkl. einer Bodenplane und des Fußbodenbelags bequem in eine IKEA-Tasche (die blauen Dinger :-) ) Die stammen galubig eher aus der Napoleonischen Zeit, aber da dir A ja egal ist, ist das wohl eher weniger ein Problem. Und wirklich meckern tut bei den Dingern auch keiner!

Die normalen KEILZELTE gehen auch, die haben aber meistens zwei Eingänge, also vorne und hinten. Finde ich persönlich recht ungeschickt, vor allem wenns ein etwas windiger Markt ist. Die Zelte kriegst du deswegen nachts auch ganz schlecht warm.

Für die Keilzelte kann man sich mit etwas Geschick auch ein vernünftiges Gestänge selbt bauen. Die Gestänge aus dem Handel haben meist den Nachteil, dass sie eine Stange mittig im Eingangsbereich haben, bei einem seslbstgebauten kann man die Stangen auch an der Zeltwand des Eingangs entlanglaufen lassen. So war es bei meinem.

 

Was viele gerne nutzen sind die NORMANNEN oder Sachsen-Einmaster (4m / 5m Durchmesser). Stehen kann man da auch nur in der Mitte, aber es haben zwei Personen plus Material locker Platz. Beim TRansport ist auch hier wieder das größte Teil der Mittelmast, der lässt  sich aber zerlegen. Belege für diese Einmaster gibt es übrigens schon aus dem 9. Jh. (Utrecht-Psalter)

 

Mein Glockenkeilzelt war für den Einstieg schon ganz gut und ich war echt zufrieden. Heute dient es uns aufm Lager immer noch als Gruppen-Equipzelt, für den ganzen Rotz den man nicht unbedingt im eigenen Zelt braucht (Feuerholz, Getränke etc.)

Von den Normannen-Einmastern hab ich eigentlich auch nur gutes gehört. Wir haben mittlerweile einen Normannen-Zweimaster (6x4m) und sind total begeistert. 

 

Gute Erfahrungen habe ich bis jetzt bei http://www.thorsschmiede.de gemacht. Auch der Outdoor-Shop von  http://www.sued-west.com/page/2 ist ganz in Ordnung.

Für die Heringe rate ich dir aber: such dir einen Schmied der sie dir anfertigt. Die Holzheringe sind nicht für jeden Untergrund geeignet und die modernen Metall-Dinger sehen oft sch*** aus :-)

 

Bild: Einmal in Reihe ein Keilzelt (ohne Glocke), ein Speichenradzelt und ein Normannen-Einmaster

(ich hoffe man kanns sehen...)




   
nocamper



  
Verfasst am: 10.11.2013 18:41      ( Dieser Beitrag wurde am 10.11.2013 19:48 vom Autor editiert. )

Also Alexandra,

erst einmal vielen vielen dank für dein super ausführlichen Beitrag.Lachend

Ich habe mich in der Zwischenzeit auch schon mal im Netz umgeschaut und bin bei    http://www.thorsschmiede.de

und Zelte-Max → http://shop.strato.de/epages/61341997.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61341997

hängen geblieben.

Für ein Glocken-Keil-Zelt hatte ich mich eigentlich auch mehr oder weniger schon entschieden und  die Geschichte mit den selbst bauen, hab ich bei den Stoffpreisen dann auch schnell verworfen außerdem habe ich keine Nähmaschine und mit der Hand... na ja.

Durch deine tolle Erläuterung gefällt mir nun allerdings der besagte NORMANNEN oder Sachsen-Einmaster doch besser.

 

Die Heringe sollten kein Problem sein, die schmiede ich mir selbst aus ein paar Stücken Baustahl.

Das Zeltgestell ist bei ein Einmaster auch schnell gemacht und geräumig sehen die allemal aus.

Werde jetzt nur mal bei Zelte-Max anrufen und fragen ob die mir so was Preisgünstig bauen.

Noch einmal vielen Dank


   
nocamper



  
Verfasst am: 11.11.2013 22:13      ( Dieser Beitrag wurde am 11.11.2013 23:16 vom Autor editiert. )

So nun noch mal ein Kleines Update.

Der Fachmann von Zelte-Max erläuterte, dass sie auch Zelte nach Kundenwunsch anfertigen.

Bei der Frage nach einen Einmaster, der in der Auswahl auf der Internetseite fehlt. Sagte er, dass sie Einmaster nicht anfertigen.

Die Auflagefläche ist wohl zu klein und es besteht die Möglichkeit, dass der Stoff bei starker Beanspruchung reist z.B. wen jemand auf das Zelt fällt.

 

Was recht interessant ist, die Zelte sind alle nicht imprägniert und er versicherte mir, dass der verwendete Baumwollstoff sich bei Nässe selbst abdichtet.

(Baumwolle quillt bei Feuchtigkeit auf und dichtet die Poren und Nähte ab)

Des weiteren könne die Beschichtung, nach den beiden bereits beschriebenen Verfahren, selbst durchgeführt werden.

 

Jetzt tendiere ich doch wieder zu einen Glocken Keil Zelt.

 

Wie groß sollte ein Zelt sein damit 2 Personen+Ausrüstung bequem Platz haben und wie wichtig ist es eurer Meinung nach Drinnen stehen zu können?


   
Alexandra von Moguntia



  
Verfasst am: 12.11.2013 07:17

Es stimmt schon, dass der Stoff reißen kann. Aber das geschieht oft erst nach Jahren. Und nebenbei, ich war früher in einer recht wilden Gruppe, wir haben viel Scheiß gebaut, aber egal wie "gut" wir dabei waren, es ist nie einer von uns auf ein Zelt gefallen...

Und reißen kann dir der Stoff von jedem Zelt. Mein Glockenkeilzelt ist auch nicth mehr ganz dicht. Einmal falsch gespannt und zuviel Kraft... da macht jeder Stoff schlapp.

 

Ich möchte dem netten Experten-Menschen auch gar nicht widersprechen, aber es kommt immer darauf an, wie es regnet. Bei normalem Regen, der langsam anfängt, alles kein Problem, aber wenn euch ein Unwetter erwischt und es von eben auf vorhin losplöttert, da hat der beste Stoff keine Chance aufzuquillen.

Er hat ja gar nicht Unrecht, aber es gibt immer noch nen weiteren Aspekt den man bedenken sollte.

 

 

In meinem Glockenzelt hab ich irgendwann festgestellt, dass aufrecht stehen, gerade beim Anziehen, doch schon so seine Vorteile hat. Aber das kommt dann wieder darauf an, wieweit ihr euch an so Sachen stört, wie oft ihr lagert etc..... Genügsame Menschen mit 3-4 Märkten im Jahr dürfte das weniger stören.

(ichweiß, dass is glaubig eher weniger hilfreich in deiner Situation) ;-)


   
nocamper



  
Verfasst am: 12.11.2013 11:57

Jede Antwort ist Hilfreich

Es geht mir eben zum einen um die Größe.

Außerdem soll wenn ich mich Für ein Zelt entscheide, meine Endscheidung gut überlegt sein schließlich weiß ich nicht wie viele Märkte das Zelt durchhalten muss  Unentschlossen  und Welche Gefahren dabei auf das Zelt so zu kommenZwinkernd.

Was die Imprägnierung anbelangt ist sicher beides irgendwie richtig, Fakt ist allerdings das eine Imprägnierung auf jeden Fall wasserdicht ist und das Quellen des Stoffes einige zeit dauert. 

Ich werde einfach mal ein Härtetest mit den Zelt machen wenn ich es dann endlich habe und meine Erfahrung hier Posten.

Auf jeden Fall wurde mir schon sehr geholfen. Jetzt werde ich mich mal an den Entwurf machen. 

 

 

... so wie ich mich gerade damit beschäftige Sollte ich ihn dann vielleicht ein Namen geben...

 


   
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