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Die Burg Eyneburg in Hergenrath bei Kelmis ist eines der bedeutendsten historischen Gebäude Ostbelgiens.
Der Name Eyneburg verweist auf die Eigentümer „von Eyneberghe“ im 13. Jahrhundert. Im Volksmund hält sich die Bezeichnung Emmaburg, die auf einer Legende aus dem 19. Jahrhundert beruht, derzufolge Emma, eine Tochter Karls des Großen, sich hier mit ihrem Geliebten Einhard getroffen haben soll.
Die Eyneburg ist eine der wenigen Burgen im alten Herzogtum Limburg, die auf einer Anhöhe gebaut wurden, während die meisten Burgen in der Ebene erbaut und von Wassergräben umgeben waren. Die Burg dominiert das linke Ufer des Flusses Göhl.
Eine Sage aus dem 19. Jahrhundert bringt die Hergenrather Burg mit Emma, einer Tochter Karls des Großen, in Verbindung. Emma soll die heimliche Geliebte Einhards gewesen sein, der als Freund und Biograph Karls des Großen auf dem Hof residierte. Um die Liebe geheim zu halten, trafen sich die beiden in der Dunkelheit. Der Sage nach trug Emma einmal ihren Einhard auf dem Rücken nach Hause, da es geschneit hatte und sie sich durch seine Fußstapfen nicht verraten wollten. Diese Szenerie wurde allerdings von Karl beobachtet, der die beiden am nächsten Morgen zur Rede stellte.
Die Emma-Sage wurde mehrfach bearbeitet, so von Fouqué in dem Roman "Eginhard und Emma" (1811), in einem epischen Gedicht sowie in neuerer Zeit als Epos und als Sujet einer Oper. In diesen Bearbeitungen wird der Bezug zur Eyneburg jedoch nicht hergestellt, da gemeinhin als Schauplatz der Liebesepisode Seligenstadt am Main angegeben wird.
Die Sage von Einhard (Eginhard) und Emma (Imma) geht möglicherweise auf die Liaison zwischen der Tochter Karls des Großen, Bertha (* 779/780, † nach 14. Januar 828, 814 vom Hof verwiesen), und dem Hofgeistlichen Angilbert zurück, aus der die Kinder Nithard (*um 790; † 844/45) und Hartnid († 813) hervorgingen. Einhard, der Hofbiograph Karls des Großen, war zwar mit einer Emma verheiratet, aber nicht mit einer Tochter Karls des Großen, sondern mit der Schwester des Bernharius, Bischof von Worms.
Ein Bronzerelief im Burghof, das Werk eines Kölner Künstlers von 1906, zeigt Karls Tochter, die unter den ungläubigen Blicken ihres Vaters den Geliebten in seine Gemächer zurückträgt.
Erstmals erwähnt wird die Eyneburg im Jahre 1260. Zu der Zeit befand sich die Burg als ehemaliges Lehen des Aachener Marienstiftes im Besitz des Rittergeschlechts von Eyneberghe. Namentlich Erwähnung finden Theoderich „de Eyneberghe“, Kanonikus in St. Servatius zu Maastricht um 1260, und Hermann von Eyneberg in den Jahren 1285, 1333 und 1339, sowie dessen Sohn Gerhard 1333/35 und noch später 1368 Wilhelm und Daniel von Eyneberghe.
1371 ging die Burg an die Enkelin des Gerhard von Eyneburg über, die Daem von den Bongaert ehelichte. Deren Tochter, Bela van den Bongaert, heiratete Arnold von Tzevel, wodurch 1430 der ritterliche Sitz in die Familie Tzevel überging. Aufgrund der Eheschließung zwischen Belas Tochter Johanna von Tzevel und Johann Dobbelstein zu Donrath wechselte die Burg für die nächsten drei Jahrhunderte in den Besitz der Familie Dobbelstein.
1640 brannte die Burg aus, woraufhin Johann von Dobbelstein, verheiratet mit Helwige von Horion, den Burgenkomplex neu und größer aufbaute (1648). Der Baron Karl August Dobbelstein von Donrath, der 1778 Burgherr wurde, verkaufte „la noble seigneurie d’Eyneburg“ 1786 an Rainer Josef Turbet aus Aachen. Im 19. Jahrhundert wechselten die Besitzer mehrfach. 1809 verkauften die Erben den alten Rittersitz an den Lütticher Bankier Gérard Nagelmackers. Von diesem erwarb sie 1836 der Freiherr Florent von Thiriart zu Mützhagen, der sich nun „zu Mützhagen und Eyneburg“ nannte. Danach ging der mehrere Hektar umfassende Besitz an dessen Großneffen, den Baron de la Rousselière-Clouard über, bis 1897 ein Aachener Industrieller, Theodor Nellessen, die Burg kaufte und sie bis 1900/1901 durch den Straßburger Dombaumeister Ludwig Arntz wieder aufbauen ließ. Die heutige Kapelle wurde ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts hinzugefügt.
1958 trennte sich die Familie Nellessen von der Burg und den umliegenden Ländereien. Das Innere der Burg beherbergte eine ungewöhnlich reiche Ausstattung an alten Kunstgegenständen verschiedenster Art: Möbel, Skulpturen, Gemälde, Goldschmiedearbeiten sowie Porzellane. Sie gehört zu der Sammlung der Witwe Theodor Nellessens in Aachen. Zum Teil wurde diese kostbare Innenausstattung jedoch im Auktionshaus Lempertz in Köln versteigert. Die Burg ging anschließend in den Besitz der Hergenrather Kalkwerke A.G. über.
Am 18. Juli 1966 wurde die Eyneburg unter Denkmalschutz gestellt.
2001 wurde die Burg von der Eyne GmbH gekauft und ein Projekt unter dem Titel "Die Eyneburg soll leben" gestartet. Deren Anliegen ist es, ein europäisches Zentrum für erlebbares Mittelalter zu errichten.
Der umfangreiche Komplex besteht heute aus dem Burgbereich mit Bergfried und Kapelle und einem landwirtschaftlich genutzten Hof. Die Burg ist eine geschlossene Anlage, die zum Teil von schützendem Mauerwerk umgeben ist. Außerhalb des inneren Burggeländes befindet sich eine ebenfalls von Mauern eingefasste Parkanlage.
Der Burgbereich soll zu einem Zentrum für "erlebbares Mittelalter" ausgebaut werden. Hierzu sollen sich traditionelle Handwerker ansiedeln, deren Betriebe dann wie kleine Museen geführt werden.
Der derzeitige Terminkalender sieht Mittelalterfeste, Turniere mit Markt und den bereits traditionellen Weihnachtsmarkt vor. Zudem werden zahlreiche Workshops rund ums Thema Mittelalter angeboten.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eyneburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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von GossenMorghulis at de.wikipedia [Public domain], vom Wikimedia Commons
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