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Collenburg
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Die Collenburg, auch Kollenburg geschrieben, ist eine mittelalterliche Höhenburg der Schenken von Limpurg und der Rüdt von Collenberg am rechten Ufer des Mains im Ortsteil Kollenberg der Gemeinde Dorfprozelten im Landkreis Miltenberg in Bayern, Deutschland.

Im Zusammenhang mit der Ersterwähnung Fechenbachs im Jahr 1214 wurde auch die Collenburg erstmals urkundlich erwähnt. Als Erbauer und Eigentümer wird Walter von Schüpf, auch genannt Walter de Colbo nach seinem Vorfahren Conradus de Colbo, dem Erbauer der nicht weit entfernten Clingenburg in Klingenberg am Main und Henneburg in Stadtprozelten. Walter von Schüpf, der zum Geschlecht der Schenken von Limpurg gehörte und deren Hauptsitz die Burg Limpurg bei Schwäbisch Hall war, gab der Burg nahe Fechenbach den Namen Collenburg in Anlehnung an die Namen seiner Vorfahren. Walter von Schüpf heiratete um 1250 Elisabeth von Königstein Reicheneck und übersiedelte mit ihr in den Raum Nürnberg Hersbruck. Bis zum Tod Walters 1268 blieb er Eigentümer der Collenburg.

Walters Witwe übereignete bald nach dem Tode ihres Gatten die Collenburg an den Deutschen Orden, von dem Wipertus Rüde de Rüdenau die Burg zu Lehen und Erbe nahm. Er ist der Erbauer der Bödigheimer Burg nahe Buchen im Odenwald und nennt sich zum Zeitpunkt seines Todes 1306 Wipertus von Bödigheim. Der Stammsitz des weit verzweigten Geschlechts der Rüdt ist bis Ende des 13. Jahrhunderts Amorbach. Der Familienzweig, dem Wipertus abstammte, hatte sich aber bereits in Rüdenau bei Kleinheubach nahe Miltenberg niedergelassen. Wipertus gilt als Stammvater der Rüdt von Bödigheim und der Rüdt von Collenberg. Letztere Bezeichnung setzte sich in der Folgezeit als Name für beide Linien durch.

Wipertus’ Nachfahren auf der Collenburg erwarben 1450 das Allod Fechenbach und Reistenhausen hinzu und wandelten es zur Ritterschaft. Auch wenn um 1500 die Collenburg durch Gebietstausch vom Deutschen Orden an das Erzstift Mainz gelangte, änderte dies nichts an den Lehensverhältnissen und die Ritter von Rüdt blieben auf der Burg. Die Reichsunmittelbarkeit wurde ihnen 1541 bestätigt. Die auf der Collenburg ansässige Linie der Rüdt starb jedoch 1635 in männlicher Erbfolge aus.

Nach dem Erlöschen der rüdtschen Erbfolge konnte das Erzstift Mainz frei über die Collenburg verfügen und vergab sie 1648 wiederum zu Lehen und Erbe an den kurmainzischen Kanzler Nikolaus Georg von Reigersberg, dem Mitunterzeichner des Westfälischen Friedens. Seine Frau war eine Enkelin der letzten Rüden von Collenburg. Etwa 100 Jahre residierten die Grafen von Reigersberg auf der Collenburg, bis sie ihnen nicht mehr standesgemäß erschien und sie 1750 ihr neu errichtetes Schloss Fechenbach am Main bezogen. Ein kleiner Teilbereich der Burg diente noch einige Jahrzehnte als Amtssitz und Försterwohnung. Die von Kriegseinwirkungen stets verschont gebliebene Anlage begann zu verfallen.

Um 1840 siedelte das Forstamt in ein im Talgrund unterhalb der Burg neu erbautes Amtshaus um. Die nun unbewohnte und ruinöse Collenburg wurde zunehmend als Steinbruch benutzt. Der Frankfurter Bankier Karl Freiherr von Bethmann erwarb 1842 den gesamten Besitz der Reigersberg. Während das Fechenbacher Schloss weiterhin bewohnt wurde, verkaufte sein Sohn Freiherr Alexander von Bethmann nach 1918 den größten Teil des Grundbesitzes, einen Teil der zum Schloss gehörenden Gebäude und die Ruine Collenburg an die Gemeinden Fechenbach beziehungsweise Reistenhausen.

Der fortschreitende Verfall der Ruine Collenburg konnte durch Sicherungsmaßnahmen in den 1980er Jahren aufgehalten werden. Eine Nutzung ähnlich der ihrer Schwesterburgen in Klingenberg (Theaterfestspiele) und Stadtprozelten (Besucherburg) wurde nicht angestrebt. 2005 – 2007 wurde die Ruine grundlegend stabilisiert und nach dem Vorbild des Ursprungsbaus teilrestauriert.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Collenburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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