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Schloss Glücksburg
Ertzi aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Glücksburg (dänisch: Lyksborg Slot) zählt zu den bedeutendsten Renaissanceschlössern Nordeuropas.[1] [2] Es diente den herzoglichen Linien des Hauses Glücksburg als Stammsitz und war zeitweilige Residenz des dänischen Königshauses. Der Bau liegt in Glücksburg an der Flensburger Förde. Die Familienmitglieder des nach dem Schloss benannten Hauses Glücksburg sind mit nahezu allen europäischen Dynastien verwandt.

Das Schloss ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Schleswig-Holsteins. Es beherbergt heute ein Museum und ist für Besucher zugänglich.

Die Vorgeschichte des heutigen Schlossgeländes beginnt 1192 in Schleswig, als das dortige Doppelkloster St. Michael auf dem Berge aufgelöst wurde. Die Nonnen bezogen darauf das noch heute bestehende St.-Johannis-Kloster vor Schleswig, während die Mönche den Ort verließen und nach Guldholm am Langsee gingen. Zwischen 1209 und 1210 gründeten sie ein neues Zisterzienserkloster im heutigen Glücksburg, nur wenige Meter vom Standort des späteren Schlosses entfernt. Das sogenannte Rüdekloster und die umfangreichen Ländereien wurden während der folgenden Jahrhunderte von den Mönchen bewohnt und bewirtschaftet. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1538 säkularisiert und geriet schließlich 1544 in den Besitz des dänischen Königs Christian III. Die Klostergebäude dienten darauf nur noch als Wohnsitz des Verwesers.

Die eigentliche Geschichte des Schlosses beginnt 1582. Der dänische König Friedrich II. belehnte seinen Bruder Johann III., genannt Hans der Jüngere, unter anderem mit den Ländereien von Sundewitt, dem Kloster Reinfeld und dem alten Rüdekloster. Johann, der vorher bereits über ansehnliche Besitzungen verfügte, erwarb weitere Gebiete hinzu. Er war zwar ein abgeteilter Herr, denn die Stände verweigerten ihm die Huldigung, und die Regierung des Herzogtums lag weitgehend in der Hand seines Bruders, doch versuchte er, sein Vermögen und sein Ansehen auf anderem Wege zu mehren und betätigte sich erfolgreich als frühmerkantilistischer Unternehmer. Als typischer Herzog seiner Zeit brachte er seinen Reichtum mit verschiedenen Bauunternehmungen zum Ausdruck und gründete unter anderem die mittlerweile abgetragenen Schlösser in Reinfeld und Ahrensbök, er modernisierte das Sonderburger Schloss und errichtete ab 1582 auch Glücksburg anstelle des Rüdeklosters als neues und wohnliches Landschloss für sich und seine Familie.

Nach dem Tode Johanns III. 1622 wurde das Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderburg unter dessen Erben aufgeteilt. Johanns Sohn Philipp erhielt das Schloss und die Ländereien Glücksburgs und begründete somit die erste, die ältere Linie des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Das Schloss blieb nun über 150 Jahre Sitz der Herzöge von Glücksburg, doch das kleine Titularherzogtum selbst blieb relativ unbedeutend. Abgesehen davon, dass die Mitglieder des Hauses immer wieder in andere adelige Familien einverheiratet wurden, spielten sie keine außergewöhnliche Rolle in der Landesgeschichte. Die Glücksburg war in dieser Zeit mehr ein durchgehend bewohnter, adliger Familiensitz und weniger eine höfische Residenz. In der Mitte des 17. Jahrhunderts beherbergte das Schloss samt der Nebengebäude einen Hofstaat von durchschnittlich 80 Personen.[4]

Als Nachfolger von Johann III. († 1622) residierten hier:
Philipp (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg), † 1663
Christian (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg), † 1698
Philipp Ernst (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg), † 1729
Friedrich d. Ä. (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg), † 1766
Friedrich Heinrich Wilhelm (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg), † 1779

Mit dem Tod des kinderlosen Friedrich Hinrich Wilhelm 1779 starb der ältere Zweig der Familie aus und das Lehen Glücksburg ging an das Dänische Königshaus zurück. Bis 1824 wurde das Schloss noch von der Frau des letzten Herzogs, Anna Carolina, als Witwensitz genutzt.

Der dänische König Friedrich VI. übergab das Lehen und damit Schloss und Titel 1825 an seinen Schwager Friedrich Wilhelm aus dem Hause Holstein-Beck. Friedrich Wilhelm stand dem dänischen König während des Wiener Kongresses hilfreich zur Seite und wurde mit dem Titel entsprechend belohnt. Der in Dänemark und Preußen aufgewachsene neue Herzog stammte in direkter Folge vom Erbauer des Schlosses, Johann III., ab. Zusammen mit seiner Frau, Luise Karoline, einer Tochter des herzoglichen Statthalters Karl von Hessen-Kassel, begründete er die jüngere Linie des Hauses Glücksburg. Friedrich Wilhelm hat das Schloss zwar nicht mehr selber bewohnt, seine Gattin residierte hier jedoch bis zum Ausbruch des Krieges von 1848. Zu ihren zehn Kindern gehörte der spätere dänische König Christian IX. – der Stammvater der heutigen Glücksburger Linie auf dem dänischen Thron. 

Das dänische Königshaus nutzte das Schloss der Verwandten oft als Sommerresidenz. Seit 1854 residierte König Friedrich VII. gelegentlich auf Glücksburg, bis er hier 1863 kinderlos verstarb. Gemäß dem Londoner Protokoll von 1852 wurde Christian IX. aus der Glücksburger Linie sein Nachfolger. Unter ihm erhielt das Schloss den Ruf, die Wiege Europas [5] [6] zu sein und der neue König wurde oft als Schwiegervater Europas bezeichnet. Aus der Ehe Christians mit Prinzessin Louise von Hessen-Kassel wurden drei Töchter in die Königshäuser von England und Russland einverheiratet: Alexandra ehelichte den späteren Edward VII., Dagmar den späteren Zar Alexander III. und die jüngste Tochter Thyra den Herzog von Cumberland. Der zweite Sohn wurde als Georg I. König von Griechenland und der Enkel Carl König von Norwegen. Das Haus Glücksburg ist aus dieser Zeit bis heute mit fast allen großen europäischen Dynastien verwandt.

Im Zweiten Schleswigschen Krieg 1864/65 diente das Schloss als Quartier für Carl von Preußen und wurde später sogar als Lazarett und Kaserne genutzt. Mit dem Krieg endete die lange Personalunion von dänischem Königshaus und schleswig-holsteinischen Herzogtümern und das Schloss ging in preußischen Besitz über. Der preußische König Wilhelm I. gab das Schloss jedoch 1871 an die herzogliche Familie zurück und Herzog Karl, ein Bruder König Christian IX., nutzte es anschließend wieder als festen Wohnsitz. Das Schloss blieb im Besitz des Hauses Glücksburg und war fast durchgehend von der Familie und Verwandten bewohnt.

Als Nachfolger von Herzog Karl († 1863) lebten hier noch:
Friedrich (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg), † 1885
Friedrich Ferdinand (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg), † 1934


Zu den bekanntesten regelmäßigen Gästen gehörte Auguste Viktoria, die letzte deutsche Kaiserin, die aus dem eng verwandten Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg stammte. Sie hielt sich häufig in Glücksburg auf, ihre Schwester Caroline Mathilde war mit Friedrich Ferdinand verheiratet und Auguste Viktoria besuchte sie hier oft. Nach der Kaiserin ist eine Folge von Zimmern des ersten Obergeschosses benannt. Auch Wilhelm II. war oft zu Gast, bewohnte das Schloss in der Regel jedoch nicht, sondern nächtigte während seiner Aufenthalte auf seiner Yacht.

Das Schloss blieb bis ins Zwanzigste Jahrhundert Hauptwohnsitz der herzoglichen Familie, die erst nach und nach in die Herrenhäuser der umliegenden Güter, wie Louisenlund oder Grünholz, umzog.


Die Glücksburg überstand die Zeit der Weltkriege ohne größere Schäden. Lediglich die Schlossglocken wurden im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das nahe Mürwik zum Regierungssitz unter Dönitz und Reichsminister Albert Speer nahm das Glücksburger Schloss zum Quartier, wo er am 23. Mai 1945 von den Alliierten verhaftet und auch verhört wurde.[7] Das Schloss diente bis zum Sommer 1945 als Haftanstalt für fast 200 ehemalige Angehörige der Wehrmacht.[8]

Die Wiedereröffnung von Schloss und Museum fand bereits zu Pfingsten 1948 statt.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Glücksburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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