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Schloss Oranienburg
von SteffenKahl (own work [1]) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 oder CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Oranienburg liegt in der Kreisstadt Oranienburg des Landkreises Oberhavel im Land Brandenburg. Es ist das älteste Barockschloss in der Mark Brandenburg.

Die slawische Siedlung Bothzowe wurde zum Ort Bötzow, wo die askanischen Markgrafen auf einer Havelinsel eine Burganlage schufen. Diese 1288 erstmalig erwähnte Burg sicherte den wichtigen Havelübergang. Nach dem Aussterben der Askanier wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, bis sie 1485 durch den Markgrafen Johann Cicero in den Besitz der Hohenzollern kam. Um 1550 ersetzte Kurfürst Joachim II. die Burg durch den Neubau eines Jagdhauses. Die Burg verlor nach dem Dreißigjährigen Krieg endgültig ihre Bedeutung und wurde aufgegeben. Auf diesem Gelände entstand von 1651 bis 1652 ein Schlossbau im holländischen Stil. Dabei wurde der Baukörper des Jagdhauses Teil des Mittelbaus des neuen Schlosses. Kurfürst Friedrich Wilhelm ließ es für seine Gemahlin Luise Henriette von Oranien errichten. Das Schloss erhielt den Namen Oranienburg. Der Schlossname wurde 1652 auch auf die Stadt übertragen. Der Baumeister war Johann Gregor Memhardt, der in den Niederlanden ausgebildet worden war.

Seit 1690 war das Schloss Oranienburg der bevorzugte Aufenthaltsort für den Kurfürsten Friedrich III. Um 1700 wurde das Schloss unter der Leitung der Baumeister Eosander und Arnold Nering erweitert und aufwändig ausgestaltet. Es entstanden Verbindungsflügel zwischen Mittelbau und zuvor separat stehenden Pavillons und die beiden nördlichen Flügel. Ab 1709 entstanden die südlichen Flügel. Die Gesamtanlage hatte die Form eines H. So konnte Friedrich I. hier auch als König in Preußen standesgemäß seinen Repräsentationspflichten nachkommen. Eine Besonderheit war das bei Zeitgenossen berühmte Porzellankabinett, prächtig ausgestattet und mit einem allegorischen Deckengemälde des Hofmalers Augustin Terwesten geschmückt. Auch die Gartenanlagen, der Lustgarten, wurde aufwändig gestaltet. Dieser wurde aber schon bald zurückgebaut.

Seit 1743 residierte Prinz August Wilhelm von Preußen in Oranienburg. 1755 wurde die Orangerie errichtet. Nach dem Tod des Prinzen im Jahr 1758 diente die Orangerie als Pulver- und Gefangenenlager. Erst in der Regierungszeit seines Sohnes Friedrich Wilhelm II. wurde die Orangerie fertiggestellt und genutzt.

Schloss und Gartenanlagen verfielen. 1794 erhielt die Kronprinzessin Luise das Schloss. Das Kronprinzenpaar wohnte aber nur kurze Zeit auf Schloss Oranienburg.

1802 unter König Friedrich Wilhelm III. wurde das Schloss verkauft. Der Apotheker Dr. Johann Gottfried Hempel erwarb es mit der Verpflichtung, im Schloss eine Baumwollweberei zu errichten. Der Krieg gegen Frankreich brachte die Baumwollfabrikation 1807 zum Erliegen. 1814 wurde im Schloss eine Schwefelsäurefabrik errichtet, die als erste in Preußen nach dem Bleikammerverfahren produzierte. 1833 entdeckte Friedlieb Ferdinand Runge im Steinkohlenteer das Anilin und die Karbolsäure (Phenol). In diesem Jahr wurde der Mittelbau des Schlosses durch einen Brand zu einem erheblichen Teil zerstört. Der Orange Saal und weitere prachtvolle Räume fielen den Flammen zu Opfer.

1835 wurden in der Fabrik die ersten Stearinkerzen hergestellt, 1840 die ersten Paraffinkerzen. 1842 wurde der Südostflügel durch ein Feuer zerstört. Seine Überreste wurden abgebrochen und nie wieder aufgebaut. 1848 wurde die Produktionsstätte aus dem Schloss auf das Mühlenfeld verlagert. Seit dem 18. Juni 1858, ihrem 191. Todestag, steht ein Denkmal für Luise Henriette von Oranien auf dem Schlossplatz Oranienburg. Der Bildhauer war Wilhelm Wolff (1816-1887) aus Fehrbellin. Anlässlich der Einweihung kündigte König Friedrich Wilhelm IV. an, das Schloss wieder aufbauen zu wollen. Zwischen 1858 und 1860 erfolgten Wiederherstellung und Umbau. 1861 wurde in diesem Bau ein evangelisches Lehrerseminar eröffnet, das bis 1925 bestand.

Das Schloss Oranienburg war während des Dritten Reiches bis 1938 eine Kaserne der SS. Die Orangerie diente in dieser Zeit als Pferdestall. 1938 wurde das Schloss umgebaut, dabei entstand das noch heute vorhandene Haupttreppenhaus. Nördlich des Schlossbaus entstand ein dreiflügeliger Erweiterungsbau. Die Gesamtanlage diente seitdem als Polizeischule.

Im Zweiten Weltkrieg entstanden bei den Bombenangriffen auf Oranienburg am Schloss erhebliche Schäden. Die Sprengung der Schlossbrücke im April 1945 sorgte für weitere Zerstörung.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs diente die Orangerie als Notkirche für die zerstörte Kirche St. Nicolai. Das Schloss selbst wurde bis 1954 äußerlich wiederhergestellt. Seit 1952, nach vorübergehender Nutzung durch die Rote Armee, war es bis 1990 Kaserne der Kasernierten Volkspolizei bzw. der Grenztruppen der DDR.

1997 wurde das Schloss der Stadt Oranienburg übertragen. Bis 1999 wurde das Gebäude umfassend saniert und restauriert. Als bedeutsam erachtete historische Räume konnten wiederhergestellt werden, u.a. der Orange Saal. Es wird seitdem von der Stadtverwaltung genutzt und beherbergt das Schlossmuseum, getragen von der Stiftung preußischer Schlösser und Gärten und dem Kreismuseum Oranienburg.


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