Mittelalter FAQ > Der Siebte KreuzzugZurück zur Übersicht

  • 1270; Ziel: Tunis/Jerusalem
  • die Staaten im Outremer sollten entlastet werden, da die Mameluken ihnen schwer zusetzten
  • der Anführer, Ludwig IX. von Frankreich, zog aus ungeklärten Gründen zuerst nach Tunis. Dort starb er an der Ruhr & die Belagerung endete mit einem Friedensschluss

 

Der Siebte Kreuzzug dauerte nur wenige Monate im Jahr 1270. Die Mameluken hatten die Besitzungen in der Levante wiederholt angegriffen & somit rief der Papst erneut zu einem Zug ins Heilige Land auf. Nachdem die Kreuzzugswerbung auf nur geringe Resonanz gestoßen war, wendete sich Papst Clemens IV. direkt an die Könige von England & Frankreich. Ludwig IX. von Frankreich nahm 1267 erneut das Kreuz. Die Organisation begann 1269 & im August 1270 sollte sich das Heer in Bewegung setzen. Der franz. König hatte zuvor eigene Schiffe bauen lassen, damit das Heer nicht wieder auf andere Städte angewiesen war. Er reiste einen Monat früher als geplant ab & wartete nicht auf den engl. Kronprinzen Eduard, der verspätet losziehen sollte. Das offizielle Ziel gab er seinen Leuten wieder erst unterwegs bekannt; diesmal sollte es nach Tunis gehen. Diese ungewöhnliche Wahl erstaunte nicht nur seine Zeitgenossen.[1]

Vor Tunis angelangt unterliefen Ludwig einige (offensichtliche) taktische Fehler. Er zog nach Karthago, nahm es ein & errichtete dort sein Feldlager. Bevor er aber mit der Belagerung beginnen konnte, erkrankte ein Großteil des Heeres an der Ruhr (Dysenterieseuche), hervorgerufen durch schlechtes Trinkwasser. Der König & einer seiner Söhne starben. Karl von Anjou, der Bruder des Königs, übernahm die Führung des Heers; im Oktober 1270 kam es zu einem Friedensvertrag, der freien Handel für die Christen garantierte & Priestern sowie Mönchen den Aufenthalt in seinem Reich erlaubte. Hiermit war der Kreuzzug eig. beendet.

Prinz Eduard traf am 10. November in Karthago ein, einen Tag bevor das Kreuzfahrerheer seinen Heimweg antrat. Der Prinz reiste bis nach Sizilien mit dem Rest des Heeres zusammen, fuhr von dort aber gen Palästina. Ab diesem Zeitpunkt wird sein Unternehmen als eigenständiger (Kreuz-)Zug angesehen. Nach ca. einem Jahr schloss er dort mit den Mameluken einen zehnjährigen Waffenstillstand.

 

Hiernach wurden zwar noch einige Versuche unternommen Kreuzzüge auf die Beine zu stellen, doch gelang es weder dem Papst noch einzelnen Fürsten diese zu verwirklichen. Karl von Anjou bemächtigte sich der verbliebenen Kreuzfahrerstaaten & einte sie. Er versuchte einen letzten Kreuzzug gg. Byzanz zu unternehmen, doch scheiterte sie an internen Machtspielen.

Die letzten Kreuzfahrer wurden 1291 aus dem Heiligen Land vertrieben & das Zeitalter der Kreuzzüge war endgültig vorbei.



[1] bis heute sind die Gründe hierfür nicht bekannt. Die Wissenschaft ist sich aber sicher, dass Tunis nur ein Zwischenziel darstellen sollte




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