Krayenburg
von Metilsteiner (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Krayenburg ist eine Burgruine bei Kieselbach (Merkers-Kieselbach), Gemarkung Tiefenort, Thüringen, die erstmals 1155 urkundliche Erwähnung fand.

Die Krayenburg ist eine der ältesten Steinburg-Anlagen im Werratal, sie entstand vermutlich am Platz eines heidnischen Bergheiligtumes.

Im 8. Jahrhundert schenkte Karl der Große Besitzungen in Dorndorf und Umgebung an das Kloster Hersfeld, diese mussten durch Befestigungen geschützt werden. Es existieren auf dem Bergrücken, etwa 200 m östlich der Burg noch deutlich erkennbare Reste einer älteren Wallburg, welche eventuell noch aus vorgeschichtlicher Zeit stammen. [1]

Die Krayenburg wird 1155 erstmals als "castrum" des Kloster Hersfeld erwähnt. Das Adelsgeschlecht von Frankenstein hatte die Burg als Hersfelder Lehen inne und baute sie zu einer der bedeutendsten romanischen Anlagen im mittleren Werratal aus. 1184 bestägtigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Besitz. Die Burg besaß eine hohe Wertschätzung im Reich und war ein Asylort. Im Jahre 1270 bot die Burg Margaretha von Staufen, einer Tochter Kaiser Friedrichs II., Zuflucht, als diese nach der Zerrüttung ihrer Ehe mit Albrecht II. von der Wartburg floh.

In Sichtweite der Burg entstand das Kloster Frauensee in einem ausgedehnten, nur dünn besiedelten Waldbezirk nördlich der Burg. Dem Schutz dieses bedeutenden Zisterzienser-Nonnenklosters wurde auch die Krayenburg bestimmt. Nach einer Auseinandersetzungen mit dem Kloster Fulda verloren die Frankensteiner ihre Lehensrechte an der Burg, die in der Folge häufig den Besitzer wechselte. Das Kloster Hersfeld verpfändeten 1407 die Krayenburg und umliegende Besitzungen an die Thüringer Landgrafen. 1567 gelangte sie an das Herzogtum Sachsen-Weimar.

Die Grafen von Beichlingen, die die Burg 1567 als Lehnsinhaber übernahmen, hatten zuvor eine autonome Kleinherrschaft in Innerthüringen inne. Die Krayenburg war ihr letzter Wohnsitz. Von 1567 bis 1879 war die Burg auch Sitz des "Amtes Kraynburg". Die Krayenburg selbst wurde im Dreißigjährigen Krieg zur Ruine.

1640 drangen kroatische Reichstruppen in die Burg ein und plünderten sie aus. Danach verfiel sie und wurde als Steinbruch für den Bedarf der Bevölkerung genutzt. 1703 wurde der Amtssitz nach Tiefenort verlegt, nur ein Förster blieb in dem Gemäuer zurück.

Goethe besuchte 1782 die Krayenburg und zeichnete sie. Zu dieser Zeit waren von der mächtigen romanischen Anlage nur noch Ruinen übrig. 1850 wurden die romanischen Säulen aus den Fenstern des Palas entfernt und im Kommandantengarten der Wartburg aufgestellt. Heute sind vom ursprünglichen Baubestand nur noch geringe Reste erhalten. Teile des Palas, der inneren und äußeren Ringmauer, des Kellers sowie einer Zisterne haben die Jahrhunderte überlebt.[2]

Der Verein Krayenburggemeinde errichtete in den 1920er Jahren auf dem Gelände eine Klause, ein Sandsteingebäude mit Saal und Unterkunftsmöglichkeiten sowie einen runden Aussichtsturm, der mehrmals aufgestockt wurde. Nachdem die Burg nach dem Zweiten Weltkrieg zu „Volkseigentum“ geworden war und die Gemeinde Krayenburg unter staatlichem Druck aufgelöst wurde, diente sie zu DDR-Zeiten als Parteischule und Jugendunterkunft. Auf dem Berg entstand eine markante Sendeanlage der Post. Nach der Wiedervereinigung gründete sich der Verein neu und trug entscheidend zu Renovierung und Ausbau der Burg als Gaststätte und Hotel bei.

Die Ruine des Palas wurde in Folge der jahrhundertelangen baulichen Vernachlässigung statisch labil und musste in den 1990er Jahren stabilisiert werden, hierbei wurden auch erste Grabungen und Untersuchungen durchgeführt. Im nördlichen Teil der Burganlage wurden weitere Sendeanlagen erbaut.


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