Schloss Ludwigsburg (Vorpommern)
von Erell (own work - selbst fotografiert) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Ludwigsburg befindet sich im Ortsteil Ludwigsburg der Gemeinde Loissin im Landkreis Ostvorpommern. Es gehört zu den letzten vorhandenen Renaissancebauten der pommerschen Herzöge in Vorpommern und ist als einziges weitgehend im Original erhalten.

Herzog Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast schenkte seiner Gemahlin Sophia Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel (1561-1631) im Jahre 1586 den aus dem säkularisierten Besitz des Klosters Eldena stammenden Ort Dersim (Darsim). Dazu bekam Sophia Hedwig von ihm 1000 Gulden, um sich ein Schloss mit dazugehörigem Gut errichten zu können. Nach dem Tode Ernst Ludwigs 1592 ließ Sophia Hedwig den Ort Darsim in Ludwigsburg umbenennen. Als sie das Schloss 1615 aufgeben musste, ging es in den Besitz ihres Sohnes, des Herzogs Philipp Julius von Pommern-Wolgast über. Nachdem dieser 1625 starb, erhielt Sophia Hedwig lebenslangen Nießbrauch auf das Schloss.

1631 erhielt Anna von Croy Schloss Ludwigsburg von ihrem Bruder, dem Herzog Bogislaw XIV., der es ihr bereits 1627 verschrieben hatte. Sie verkaufte das Schloss 1650 an den in schwedischen Diensten stehenden General und Stadtkommandanten von Greifswald, Burchard Müller von der Lühne. Seine Familie besaß das Schloss bis 1747. Anschließend war es im Besitz des Kanzlers und Regierungsrates Philipp Ernst von Horn. Bei einer Versteigerung im Jahre 1776 erwarb der schwedische Oberstleutnant Friedrich Ernst Sebastian von Klinckowström Gut und Schloss. Ende des 18. Jahrhunderts ließ er einen spätbarocken Park anlegen.

1810 wurde Schloss Ludwigsburg an den Greifswalder Kaufmann Johann Philipp Hermann Weißenborn veräußert. Die Familie Weißenborn ließ im 19. Jahrhundert mehrere Umbauten durchführen und den Park erweitern. Bis 1908 dient das Gebäude nur als Sommersitz, erst die Installation einer Zentralheizung und von elektrischem Licht in den Jahren 1906 bis 1908 ermöglichte eine ganzjährige Nutzung. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Gebäude als Depot für ausgelagerte Zeitungsarchive. Nach dem Krieg wurden die geflüchteten Weißenborns enteignet. Das Schloss, dessen Einrichtung Plünderern zum Opfer gefallen war, kam 1946 in den Besitz der Gemeinde, die hier Flüchtlinge und Umsiedler unterbrachte. Durch unsachgemäße Renovierungen und mangelnde Erhaltungsmaßnahmen kam es in der Folgezeit zu Beschädigungen am Gebäude. In den 1970er Jahren wurden die Wohnräume leergezogen. Im Kellergewölbe war bis zur Wende die Werkküche der örtlichen LPG untergebracht und der Festsaal wurde als Kino genutzt.

1992 wurde das Schloss von der Familie Weißenborn wieder erworben. Die Wirtschaftsgebäude werden seit 1998 von einem Förderverein genutzt, der auch die Sanierung des Schlosses und die Rekonstruktion des 3,5 Hektar großen Landschaftsparks zum Ziel hat. [1] Das Schloss kann zu den Öffnungszeiten besichtigt werden.

Schloss Ludwigsburg ist ein dreigeschossiges zwölfachsiges Gebäude mit geputzter Fassade. Auf der nördlichen und südlichen Seite befinden sich jeweils östlich der Fassadenmitte dreiachsige Risalite. Sowohl der Hauptflügel als auch die anderen Gebäudeteile besitzen Satteldächer.

Wie eine Inventarliste aus dem Jahre 1620 aufzeigt, besaß das Gebäude ursprünglich nur zwei Etagen. Zu dieser Zeit befanden sich im Gewölbe des Untergeschosses die Wirtschaftsräume, ein großer Speisesaal, eine Kirchstube sowie herzogliche Wohnräume. Im Obergeschoss waren die Räume der Schreiber, Junker und des Hofmeisters. Außerdem befanden sich hier weitere Schlafräume und ein Tanzboden.

Wann das Schloss um ein zweites Obergeschoss erweitert wurde, ist nicht bekannt. Möglicherweise stammen die vorhandene bemalte Balkendecke und die Wandbemalung im zweiten Obergeschoss des Südflügels aus der Amtszeit von Burchard Müller von der Lühne. Auch eine Stuckdecke in einem Raum des ersten Obergeschosses soll aus dieser Zeit stammen. Handbemalte Landschaftstapeten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts werden dem Sohn des Schlossbesitzers von Klinckowström, Friedrich August, zugeschrieben.

Die Familie Weissenborn ließ 1860 eine zweigeschossige Veranda mit Freitreppe im neugotischen Stil vor den südlichen Risaliten bauen, die 1964 wegen Baufälligkeit wieder entfernt werden musste. Im ersten Obergeschoss wurde ein Festsaal eingerichtet.

Östlich und südlich des Schlosses befindet sich eine etwa 3 Hektar große ehemalige Gutsanlage, von der noch mehrere Gebäude erhalten sind. Bemerkenswert ist dabei die Torscheune, über deren Durchfahrt an der Hofseite im Jahre 1742 ein Schmuckportal mit dem Freiherrnwappen der Familie Müller von der Lühne angebracht wurde.

Vom spätbarocken Park ist noch die etwa 100 Meter lange Lindenallee erhalten, die die Mittelachse bildete. Der Apollotempel, ein klassizistischer Rundpavillon wurde 1974 wegen Baufälligkeit abgerissen. Er stand auf einem Hügel, dem sogenannten „Tempelberg“, von dem aus noch im 18. und 19. Jahrhundert ein ungehinderter Blick auf die Dänische Wiek möglich war.


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