Burg Weißenstein (Niederbayern)
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Die Burgruine Weißenstein befindet sich im Bayerischen Wald im Ortsteil Weißenstein der Stadt Regen auf einem Quarzfelsen des Pfahls.

Die Ruine liegt auf dem so genannten Burgberg, der dort wo der Pfahl aufragt, mit 758 m, seine größte Höhe erreicht.

Die Burg wurde durch die Grafen von Bogen um 1100 erbaut. Nach dem Aussterben dieses Grafengeschlechts 1242 fiel die Burg an die bayerischen Herzöge. 1308 belehnten die bayerischen Herzöge Otto und Stephan von Niederbayern den Ritter Eberwein von Degenberg mit der Burgherrschaft. 1339/40 wurde die Burg Eigentum der Degenberger.

Als sich die Degenberger im Böcklerkrieg gegen Herzog Albrecht IV. erhoben, erschienen am 9. Dezember 1468 herzogliche Truppen unter Georg von Lerchenfeld vor der Burg. Kurz vor Weihnachten wurde Burg Weißenstein eingenommen und niedergebrannt. Die Degenberger bauten die Burg jedoch wieder auf und blieben hier bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1602 durch den Tod von Hans Sigmund von Degenberg.

Die Burg fiel an Kurfürst Maximilian I., der hier den Sitz des kurfürstlichen Pflegers errichtete. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1633 von den Schweden verwüstet. 1740 stürzte die Südseite der Burg ein, 1742 zerstörte Franz von der Trenck mit seinen Panduren die Burg endgültig.

Die Burg verfiel seitdem, während man Amtswohnung und Wirtschaftsgebäude wiederherstellte. 1762 baute man dazu ein turmartiges Gebäude, den sogenannten Getreidekasten, weil dieses Bauwerk auch als Getreidespeicher für die Zehentabgaben der Untertanen diente. 1918 kaufte der Schriftsteller Siegfried von Vegesack das Haus und machte es zu seiner Wohnung. Wegen der hohen Kosten, die ihm dabei entstanden, nannte er es Das fressende Haus. So betitelte er auch seinen 1932 erschienenen Roman.

Die Ruine, eine langgestreckte Anlage auf einer Felsterrasse, liegt von den Wirtschaftsgebäuden getrennt. Neben einigem Mauerwerk ist vor allem der quadratische Bergfried erhalten. Die Burgruine Weißenstein ist seit 1996 im Besitz der Stadt Regen. 1991 bis 1995 wurde die Burgruine saniert. Sie ist zugänglich.

Im Fressenden Haus befindet sich seit 1985 ein Museum und Literaturarchiv über den Dichter Siegfried von Vegesack. Außerdem werden hier sakrale Kunst, Geräte zur Flachs- und Leinenproduktion und eine große Schnupftabaksammlung ausgestellt. Gelegentlich finden hier Dichterlesungen und andere Veranstaltungen statt.

Unterhalb der Burgruine liegt eine Kapelle aus dem Jahr 1836 mit einem Barockaltar und zahlreichen Votivtafeln.

Einer Sage nach wollte die Frau eines Ritters ihre neugeborenen Siebenlinge ertränken lassen. Der heimkehrende Ritter verhindert das, lässt seine Kinder im Kloster Rinchnach aufziehen, erzählt seiner Frau jedoch nichts. Als erwachsene Männer kehren die Kinder zurück auf die Burg. Auf die Frage des Burgherrn, was mit einem Menschen geschehen soll, der die eigenen Kinder umbringen lässt, antwortet seine Frau, man solle die Person lebendig einmauern. Daraufhin wird sie eingemauert und soll noch heute als "weiße Frau" in der Ruine zu sehen sein.


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