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Schloss Johannisberg (Rheingau)
By Fritz Geller-Grimm (Own work) [CC-BY-SA-2.5 or CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Johannisberg ist ein traditionsreiches Weingut und eine Weinlage in Geisenheim im Rheingau. Saal und Basilika des Schlosses sind Spielstätten für das Rheingau Musik Festival.

 

Der Legende nach ist die Anlage des Weinbergs auf Karl den Großen zurückzuführen, der von seiner Pfalz in Ingelheim aus beobachtet haben soll, dass der Schnee auf dem Johannisberg als erstes schmolz. Im Jahr 772 wurde eine Schenkung von Geisenheimer Ländereien an die Abtei Fulda beurkundet. 817 tauschten die Mönche sie mit Ludwig dem Frommen gegen Ländereien in der Wetterau. Der Vertrag erwähnt explizit die Lage der Parzelle am Elsterbach, der am Fuß des Johannisberges fließt. Kaiser Otto II. verlieh 983 den Mainzer Bischöfen die Hoheitsrechte über den westlichen Teil des Rheingaus, für den Weinberg hatte sich aber bereits zuvor der Name „Bischofsberg“ etabliert.

Um 1100 schenkte der Mainzer Erzbischof Ruthard ihn dem Mainzer Benediktinerkloster Sankt Alban, das dort eine neue Mönchsgemeinschaft einrichten sollte. Das neue Kloster wurde dem heiligen Johannes geweiht, und in der Mitte des 12. Jahrhunderts erschien erstmals die Bezeichnung „Sankt Johannisberg“ für den Besitz. Bis 1130 war Johannisberg eine Priorei des Kloster Sankt Alban. Danach wurde es von Adalbert von Saarbrücken zu einem eigenständigen Kloster erhoben. Etwa um diese Zeit wurde die dreischiffige Pfeilerbasilika mit 9 Jochen und vorspringendem Querschiff erbaut, von der nur noch Fundamente erhalten sind. Zeitweilig besaß das Kloster Johannisberg eine
Priorei, aus der später das Kloster Eberbach hervorging. Das Kloster Johannisberg war in der Anfangszeit ein Doppelkloster, da eine Frauenklause angeschlossen war. Die erstmals um 1170 erwähnte Sankt-Georgsklause am Fuß des Berges, die bis 1452 bestand, wurde zur Namenspatin der heutigen Weinlage „Johannisberger Klaus“.

Nach einer anfänglichen Blütezeit setzte jedoch ein allmählicher Niedergang ein. Im Jahr 1451 klagte der Kardinal Nikolaus von Kues, dass „das Kloster innerlich und äußerlich zerfallen“ sei „infolge der unordentlichen Lebensweise der Mönche“. Sie seien aber reformwillig unter der Bedingung, dass ihnen zur Sicherung ihrer Lebensgrundlage auch die Klaus mit ihren Gütern zugesprochen werde. Dies geschah, und 1457 schloss sich der Konvent der reformorientierten Bursfelder Kongregation an. Eine neue Blütezeit begann. Der Bauernkrieg 1524/25 brachte dann jedoch den Anfang vom Ende, und der Raubzug des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach im Markgräflerkrieg 1552 ruinierte das Kloster vollends. Als 1563 der letzte Abt verstarb, verfügte der Mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg die Auflösung des Klosters; die Güter unterstanden fortan weltlicher Verwaltung. 1635 sah sich der damalige Mainzer Erzbischof Anselm Kasimir gezwungen, zur Abdeckung der Kosten der schwedischen Besatzung des Rheingaus im Dreißigjährigen Krieg den Johannisberg zu verpfänden. Die Klosterkirche war 1634 zum ersten Mal zerstört worden. Der Reichspfennigmeister Hubert von Bleymann erhielt die gesamten Weineinkünfte als Verzinsung des von ihm gewährten Darlehens über 20.000 Reichstaler. Die Schuldsumme wurde 1641 um 10.000 Taler erhöht, und der Vertrag ging später auf die Nachkommen des Gläubigers, Georg von Gise bzw. dessen Sohn Johann Heinrich, über. Diese verloren aber anscheinend Anfang des 18. Jahrhunderts das Interesse am Johannisberg.

Im Jahre 1716 verkaufte der Erzbischof Lothar Franz von Schönborn den Johannisberg an den Fuldaer Fürstabt Konstantin von Buttlar, der für den Erwerb insgesamt 75.392 Gulden aufbrachte. Er ließ das Anwesen für weitere 148.000 Gulden zu seiner Sommerresidenz ausbauen. Die romanische Kirche wurde wieder aufgebaut und innen nach Plänen Johann Dientzenhofers barockisiert.

Führende Mainzer Baumeister – Andrea Gallasini und Johann Kaspar Herwarthel – errichteten ein dreiflügeliges barockes Schlossgebäude, dessen Ehrenhof im Norden liegt. Von diesem Bau existieren noch die beiden äußeren Pavillons sowie das Hofgitter unverändert. Innerhalb der Schlossanlage erhielt das Kelterhaus einen zentralen Platz. 1721 wurde der imposante, 260 m lange Gewölbekeller vollendet.


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