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Haus Empel
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Haus Empel ist die Ruine eines Wasserschlosses in Empel, einem Ortsteil von Rees im nordrhein-westfälischen Kreis Kleve. Sie liegt in einem Naturschutzgebiet direkt am Empeler Meer, einem Altrheinarm, und ist von Wassergräben umgeben. Die ungesicherte Ruine befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich, 2007 diente sie aber als Kulisse für den Fernsehfilm Das Gelübde von Dominik Graf.

 

Haus Empel wird urkundlich erstmals 1240 als Besitz des Ritters Bernard von Rees erwähnt.[2] In einer Urkunde aus dem Jahr 1256 wird das Gut Emple genannt[3] und im 13. sowie 14. Jahrhundert zu einer Burg ausgebaut. Derweil als Allod an die Herren von Hönnepel gekommen, wird für Empel 1339 zum ersten Mal einer Burgkapelle erwähnt, als Lutzo von Hönnepel und seine Frau Lisa der dortigen Kapelle eine Stiftung vermachten.[4] In einer Erbauseinandersetzung vom 4. August 1345 erhielt Rütger von Hönnepel vor seinen sieben Geschwistern „die Burg ter Empel und alles Gut binnen ter Empelt“.[5] Dieser Rütger lag lange Zeit im Streit mit Walram von Jülich, dem Erzbischof von Köln, der den Status Empels nachhaltig beeinflussen sollte. Auf Vermittlung des Klever Grafen Dietrich VII. kam es am 21. Mai des Jahres 1347[5] zu einem Vertrag zwischen den beiden Streitparteien, nachdem Empel fortan ein kurkölnische Lehen sein sollte. In einer Urkunde aus dem Jahr 1349 erklärt Rütger Empel zudem zu einem Offenhaus Kölns.[6] Trotzdem gab es weiterhin Konflikte, denn in der Folgezeit wurde Haus Empel durch erzbischöfliche Truppen belagert. In einem Sühnevertrag vom 18. Oktober 1356 musste Rütger von Hönnepel dem Kölner Erzstift seinen Besitz erneut als Lehen und Offenhaus auftragen. Außerdem wurde ihm verboten, Haus Empel ohne die Einwilligung des Erzbischofs weiter zu befestigen.[7] Rütgers Sohn Luysse folgte seinem Vater als Besitzer nach und nannte sich als erstes Mitglied seiner Familie auch „von Empel“. Im Jahr 1387 wurde die Burg durch Truppen der klevischen Stadt Wesel belagert, wobei die Belagerer schon eine Steinbüchse eingesetzt haben sollen.[2]

Durch die Verpfändung des Amtes Aspel/Rees an die Herzöge von Kleve, war Haus Empel seit Beginn des 15. Jahrhunderts ein klevisches Lehen. Ab 1482 war das Anwesen für einige Jahre im Besitz der Familie von Wittenhorst, ehe es 1487 an Heinrich von Diepenbrock kam, der Sara, die Tochter eines Rütgers von Hönnepel und seiner Frau Elisabeth von Hetterscheid geheiratet hatte.[8] Doch schon 1489 wurde wieder Johann, ein Mitglied der Familie von Hönnepel, mit Haus Empel belehnt. Er übertrug es 1491 an den Ritter Johann von Wylich, den klevischen Amtmann in der Hetter, dem auch das Schloss Hueth bei Bienen gehörte. Johann von Wylich verkaufte die Empeler Burganlage 1498 wieder an Sara von Hönnepel und ihren Sohn Rütger von Diepenbrock.[9] Die Familie von Diepenbrock ließ die mittelalterliche Kernburg der Anlage 1570 im Stil der Renaissance umgestalten. Im Achtzigjährigen Krieg wurde das Haus 1598 von spanischen Truppen erobert und geplündert. Dabei brannte die Vorburg nieder. Unter dem Freiherrn Johann Hermann von Diepenbrock wurde Empel im Jahr 1661 zusammen mit dem Örtchen Hurl und dem Kirchspiel Millingen zur Herrlichkeit mit eigener Gerichtsbarkeit Empel erhoben. Um das Jahr 1700 erfuhr die Anlage im Vorburgbereich eine barocke Umgestaltung. 1731[9] wurde der Reichsgraf Friedrich von Gronsfeld-Diepenbrock mit Empel belehnt. Er oder seine Erben waren dazu gezwungen, das verschuldete Anwesen um Mitte des 18. Jahrhunderts an Christoph Ludwig von Seckendorf zu verkaufen. Es folgten rasch weitere Besitzerwechsel. Von 1765 bis 1804 war Empel im Besitz der Familie von Oppeln und kam 1830[10] an die Familie von Weiler. Unter ihr wurde Haus Empel nicht mehr in den Matrikeln der landtagsfähigen Rittergüter geführt.[11] 1923 folgte durch Erbschaft Alfons Böck als Eigentümer.[2]

1945 wurden die Gebäude bei den Kämpfen um Rees völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Ruine wurde 1983 als Boden- und 2002 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Rees eingetragen. Mit dem Ankauf der Ruine durch Peter Landers im Jahr 2000 begannen erste Sicherungsarbeiten. Auf Initiative des Heimatvereins Millingen-Empel wurden 2010 weitere Sicherungsmaßnahmen zur Erhaltung der noch vorhandenen Bausubstanz in die Wege geleitet. Die Kosten dafür sind mit 120.000 Euro veranschlagt und sollen vom Land, der Stadt Rees sowie dem Eigentümer und dem Heimatverein getragen werden

 


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Haus Empel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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