Burg Erkelenz
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Zwar wird die Burg erst im Jahre 1349 urkundlich genannt, vermutlich besaß die Stadt aber bereits bei ihrer Stadtrechtsverleihung im Jahre 1326 eine leichtere Umwallung, mit der im 11. Jahrhundert begonnen worden war. Zudem ist die Burg offensichtlich in die Stadtmauer einbezogen worden, so dass sie schon bei der Stadtrechtsverleihung im Jahre 1326 vorhanden gewesen sein dürfte. Es ist auch kaum anzunehmen, dass ein unbefestigter Ort zur Stadt erhoben wurde.

Die Burg war nur von der Stadt aus zugänglich. Rainald IV Herzog von Geldern († 1423) hatte beim Bau des Burgturms im Jahre 1423 geplant, für sich und seine Mannen auch feldwärts einen Zugang zu schaffen, ohne von der Öffnung und Schließung der Stadttore abhängig zu sein. Sein Nachfolger Arnold von Egmond musste sich aber gegenüber der Bürgerschaft verpflichten, den schon begonnenen Zugang wieder vermauern und niemals wieder öffnen zu lassen. Die Burg war Sitz der Vögte, Garnison und Waffenplatz.

Der schlichte backsteinerne Turm, der vor seiner Restaurierung, zur Ruine verfallen, im Volksmund Hexenturm genannt wurde, misst auf quadratischem Grundriss von 13 Meter Seitenlänge feldwärts 23 Meter Höhe und besitzt unten 3,50 Meter starkes Mauerwerk. Vom erhöht gelegenen Burghof her weist er über einem Untergeschoss, das als Folterkeller gedient hat, drei Obergeschosse mit jeweils einem Fenster zu jeder Himmelsrichtung, kleine Lichtfenster in der Wendeltreppe und einen Abort-Erker über zwei Obergeschosse auf. Die angrenzende Burgmauer mit Schießscharten ist feldseitig 11 Meter hoch und burgseitig mit einem überdachten Wehrgang über spitzbogigen Arkaden versehen.

Auch stadtseitig besaß die Burg kleinere Türme und eine Zugbrücke über einen Wassergraben. Hier ist noch der untere Teil eines solchen Turmes zu sehen. Daneben befindet sich der sogenannte Wolfsturm, eher ein rechteckiger Turmstumpf, der das stadtseitig zwar oberirdische, aber tür- und fensterlose Burgverlies war, in das die Gefangenen vom Burghof her durch ein rundes Loch in der Deckenmitte hinabgelassen („eingelocht“) wurden. Der Turm hieß so, weil das Heulen und Wehklagen der dort Gefangenen an das der Wölfe erinnerte. Den Gebäudekomplex abschließend ist noch einer von ehemals 14 Wehrtürmen in Burg- und Stadtmauer vorhanden.


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