Haus Gartlage
von Tebdi (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Haus Gartlage ist ein ehemaliges Herrenhaus in Osnabrück. Es wird nach dem adligen Gutshof, zu dem es gehörte, auch Gut Gartlage genannt.+

Die älteste urkundliche Erwähnung der Gartlage als Besitzung des Fürstbistums Osnabrück stammt aus dem Jahr 1190. Für das 14. Jahrhundert ist ein Steinhaus belegt, von dem nur Fundamente erhalten sind.[1] Das bis heute bestehende Herrenhaus wurde am Ende des 16. Jahrhunderts erbaut.[2]

Bis ins 17. Jahrhundert wechselte das Gut Gartlage mehrmals den Besitzer. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es von schwedischen Truppen geplündert und teilweise niedergebrannt. Nach 1675 wurde es an den Hildesheimer Domherrn Nikolaus Eberhard von Snetlage zu Wulften verkauft. Dieser schenkte es 1683 dem Gymnasium Carolinum. Das Herrenhaus diente den Jesuiten, die das Gymnasium bis 1773 leiteten, als Erholungsstätte. Später wurde es, ebenso wie die etwa 54 Hektar umfassenden Ländereien, verpachtet.[3]

Ein zum Gut gehörendes Fachwerkhaus in der Nachbarschaft des Herrenhauses diente als Gaststätte, ab dem 19. Jahrhundert als Kaffeehaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb eingestellt. Kurz vor Kriegsende wurde es durch Bombentreffer beschädigt und später abgerissen.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Stadt Osnabrück die Unterhaltung des Gymnasiums. 1974 fielen Gebäude und Liegenschaften des Gutes der Stadt zu.[5] Das mittlerweile verfallene Herrenhaus wurde um 1980 unter Denkmalschutz gestellt und für 1 DM an einen privaten Bauherrn verkauft, der es renovieren und zu einem Wohngebäude mit dreizehn Wohnungen umbauen ließ.[6]

Seit 1869 heißt die Straße, an der das Herrenhaus liegt, Gartlager Weg.[7] Auf das Gut zurückzuführen sind außerdem die Namen des Waldgebiets Carolinger Holz nordöstlich des Herrenhauses sowie des Stadtteils Gartlage und des gleichnamigen Waldgebiets südwestlich davon. Das Haus Gartlage selbst gehört jedoch zum Stadtteil Dodesheide.

Das Herrenhaus ist ein zweistöckiger, verputzter Bau aus Piesbergsandstein mit einem hohen Walmdach. Die Außenmauern sind im Erdgeschoss etwa einen Meter dick und zum Teil mit Schießscharten versehen. Vor dem Umbau zum Wohnhaus befand sich im ersten Stockwerk ein Saal, der die gesamte Breite des Gebäudes umfasste.[8] Bis 1964 war in einer Nische an der Südseite eine um 1520 entstandene Christophorusfigur angebracht, die dem Meister von Osnabrück zugeschrieben wird. Das Herrenhaus und ein östlich angrenzender Hof waren ursprünglich von Gräften umgeben, die schon vor 1800 verfüllt wurden.[9]


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