Heldenburg
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Die Heldenburg, auch Burg Salzderhelden genannt, ist eine heutige Burgruine, die sich oberhalb des Ortes Salzderhelden befindet. Sie diente dem Schutz des Salzbrunnens am Fuße der Burgauffahrt.

Erhalten von der Höhenburg sind noch Mauerreste der Gebäude um einen quadratischen Burghof mit Teilen des Palas, Reste der Burgkapelle im ersten Stock, eines Wendeltreppenturmes mit 49 Stufen, eines Burgturmes und zwei von ehemals drei Bierkellern. Der Brunnen mitten im Schlosshof ist lokalisiert und soll ausgegraben werden. Beeindruckend sind die Wallanlagen und die große Wand des Palas mit Abort und Kamin. Besichtigungen ermöglichen die Touristeninformation in Einbeck und der Burgverein Heldenburg. Sehenswerte moderne Fresken zur Geschichte der Burg befinden sich in der Burgschänke am Burgzugang.

Die Heldenburg wurde 1320 als castrum solth erstmals genannt. Ein Dorf Heldeshusen wurde schon vorher 1263 am Hungerberg oberhalb der Hochwasserlinie erwähnt. Erbaut wurde die Burg spätestens im 13. Jahrhundert von den Grafen von Dassel oder von den Welfenherzögen. 1291 gelangt die Burg in den Besitz des Herzogs Heinrich Mirabilis, der 1322 auf der Burg stirbt. Ein rauschendes Turnier fand im Jahre 1305 statt. Durch die strategisch günstige Lage in der Nähe der Salzquelle, der Burg Grubenhagen und der Bierstadt Einbeck wird sie bald zur Residenz der Herzöge von Grubenhagen. Viele Herzogsgräber befinden sich in der Münsterkirche dieser Stadt. Die Herzöge wurden bald mit dem Beinamen "von Salzderhelden" bezeichnet. Für lange Zeit war die Burg Salzderhelden die einzige außerstädtische Münzstätte des Fürstentums Grubenhagen. Die drei Söhne von Heinrich Mirabilis verwalteten das Land zuerst zusammen, doch verprasste Heinrich der Grieche auf seinen Reisen in den Orient den südlichen Landesteil im Eichsfeld um die Stadt Duderstadt, der dann an Mainz verpfändet wurde und dort verblieb. 1365 wurde die Burg vom Landgrafen Friedrich von Thüringen mit etwa 18.000 Mann belagert. Die Burg wurde mit einer Kanone verteidigt und die Belagerer erlitten so schwere Verluste, dass sie bald wieder abzogen. Das soll in deutschen Landen der erste Fall der Verteidigung einer Burg mit einem Geschütz gewesen sein. 1448 kam es zu einer weiteren Belagerung durch den Landgrafen Ludwig den Friedsamen von Hessen. Einer Überlieferung zufolge habe sich die Schwester des Burgherrn (Herzog Heinrich III. von Grubenhagen), Elisabeth (Äbtisson von Gandersheim), auf der Burg aufgehalten. Sie habe die Belagerer überlistet, in dem sie Frauenkleider aus den Burgfenstern hängen ließ. Die Belagerer nahmen an, gegen "Weiber" zu kämpfen und rückten ab. Ende des 15. Jahrhunderts erfolgten repräsentative Umbauten in Fachwerk. Zu der Zeit war das Schloss Witwensitz. Einer Bede für den Umbau widersetzten sich die Städte Einbeck und Osterode lange, denn der Herzog war verarmt, ja man sagte, dass man sich mit einem Schock Holzschüsseln im Falle einer Gefangenschaft bei ihm auslösen könnte.

Mit dem welfischen Erbteilungsvertrag von 1481 ergab sich eine Verlagerung des Herrschaftsgebietes nach Osten in die Hauptresidenz Herzberg. Nach dem Erlöschen der Grubenhagener Linie ging die Burg in den Besitz der Celleschen Linie der Welfen über. Ein Merian-Stich aus dem Jahr 1654 zeigt die damals noch sehr repräsentativen Burggebäude, die allerdings verfielen, weil sie im 17. Jahrhundert nur noch sporadisch genutzt wurde. Der letzte bekannte Bewohner der Burg war der Oberjägermeister von Moltke. Er war einer der Verschwörer gegen ein Thron- und Erbfolgesetz von 1683 und wurde 1692 in Hannover wegen Hochverrates enthauptet.

Seit dem 18. Jahrhundert ist die Burg verfallen. In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts fanden gut besuchte Burgfestspiele statt, daneben gab es ein Museum mit Ritterrüstungen in der Burgschänke. Der Teil der Burg mit dem Restaurant wurde dann vom Land verkauft. Die Burgruine wurde in den Jahren 1983–88 grundlegend saniert. Der Burgförderverein Heldenburg betreut die Burg und organisiert seit 1984 Ausgrabungen, Burggottesdienste und Veranstaltungen wie Burgfestspiele.


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