Burg Berum
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Die Burg Berum liegt im gleichnamigen Ortsteil der ostfriesischen Gemeinde Hage. Sie zählt zu den bedeutendsten Stätten ostfriesischer Geschichte.
Wann genau die Niederungsburg errichtet wurde, ist nicht mehr zu ermitteln. Erste urkundliche Hinweise datieren auf das Jahr 1310. Hier wird ein Mitglied der Familie Syrtza oder Sytzen, die ihren Stammsitz auf dem Vorläufer der heutigen Burg hat, als Häuptling für die Norderlande genannt. Wie lange diese Familie zu dem damaligen Zeitpunkt hier schon residierte, ist nicht überliefert.
Im 15. Jahrhundert erbten die Cirksena die Burg. Graf Ulrich I. ließ 1443 die bestehende Burg zu einem Schloss mit dreiflügeliger Haupt- und Vorburg ausbauen und feierte hier am 1. Juni 1455 seine Hochzeit mit Theda, der Enkelin seines großen Rivalen Focko Ukena. Seither spielte sie eine bedeutende Rolle in der ostfriesischen Geschichte. 1475-1481 wurde Alf, der Sohn des Grafen Gerd von Oldenburg, nach einem Einfall in Ostfriesland festgesetzt.
1591 wird der Ausbau der Burg Berum durch Edzard II. zu einem prächtigen Wasserschloss im Renaissance-Stil mit dem Errichten der Turmspitze abgeschlossen. Nach seinem Tod fügt seine Witwe Katharina, die Tochter des schwedischen Königs Gustav Wasa, dem Schloss einige Erweiterungsbauten hinzu, unter anderem auch eine Kapelle. Fortan galt das Schloss als Witwensitz der Familie. Am 28. Januar 1600 wurde auf der Burg der „Berumer Vergleich“ unterzeichnet, in dessen Folge das Harlingerland endgültig zu Ostfriesland kam. Am 17. April 1628 ereignete sich ein tragischer Zwischenfall auf der Burg: Der erst 26-jährige Graf Rudolf Christian kam durch einen Stich ins linke Auge, den er bei einem Streit von einem Leutnant des zu Berum in Quartier liegenden kaiserlichen Generals Gallas auf der Burg erhielt, um.
Unter Christine Charlotte, die als Grafen-Witwe von 1690 bis 1699 hier lebte, kam es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert zu erneuten Umbaumaßnahmen, in deren Folge die Burg Berum zu einem der prächtigsten fürstlichen Schlösser wurde.
barocke Tordurchfahrt
Nach dem Machtantritt der Preußen im Jahre 1744 gab es keine Verwendung mehr für den Witwensitz. So verfiel das Schloss immer mehr. Der Großteil wurde 1764 abgebrochen und das kostbare Inventar versteigert. Bis zu diesem Zeitpunkt bestand das Schloss in Berum aus vier Flügeln und besaß einen schweren, rechteckigen Turm an der Nordwestecke. Es wurde von der mächtigen Vorburg und einem doppelten Ringgraben geschützt. Zu sehen sind heute lediglich noch die Vorburg, ein lang gestreckter, an die Wehrmauer gebauter Backsteinbau mit ehemaligem Torturm und die barocke Tordurchfahrt. Dieses Portal wird von zwei Säulen flankiert, im Dreiecksgiebel ist das württembergische Wappen der Fürstin Christine Charlotte zu sehen. Wall und Außengraben sind noch vorhanden und im Süden befinden sich Reste des Barockgartens von 1712.
Heute befindet sich die Anlage im Privatbesitz und dient als Gästehaus, in dem zum Beispiel im Sommer 2006 Bundespräsident Horst Köhler seinen Sommerurlaub verbrachte.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Berum
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