Schloss Heiligenberg (Jugenheim)
von Heidas (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Schloss Heiligenberg steht östlich von Jugenheim, einem Ortsteil von Seeheim-Jugenheim, etwa zwölf Kilometer südlich von Darmstadt, auf dem Heiligenberg, von dem man einen weiten Blick über die Rheinebene bis in die Pfalz hat.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Heiligenberg ein Landgut erbaut. Großherzogin Wilhelmine von Hessen-Darmstadt und ihr Sohn, Prinz Alexander von Hessen-Darmstadt, ließen es durch Georg Moller 1862–1867 zu einem Schloss erweitern. Alexander (1823–1888), dritter Sohn des Großherzogs Ludwig II. von Hessen-Darmstadt, lebte seit 1852 meist in Darmstadt oder auf Schloss Heiligenberg, wenn er nicht als Militär im Feld stand. Er hatte am 28. Oktober 1851 morganatisch die Gräfin Julia Hauke geheiratet, eine Hofdame seiner Schwester, der Zarin Maria Alexandrowna. Alexander und Julia wurden die Begründer des Geschlechts der Battenberger/Mountbatten. Auf Grund der weitreichenden dynastischen Verbindungen der Familie war das Schloss bis 1914 Mittelpunkt regelmäßiger Besuche des russischen Zarenpaares und Treffpunkt von Königen, Fürsten und Diplomaten.

Heute ist das Schloss Sitz des Amtes für Lehrerbildung. Der Gartensaal wird ab und zu für Kunstausstellungen und Konzerte genutzt.

Die Parkanlage, welche das Schloss umgibt, wird zwar heute nicht mehr wie das nahe gelegene Fürstenlager (Bensheim-Auerbach) in besonderem Maße landschaftsgärtnerisch betreut, aber der aufmerksame Besucher wird kaum den stattlichen Mammutbaum (Sequoioideae) vor dem Hauptgebäude übersehen können, der nur wenige Meter kleiner als der angeblich größte Deutschlands im schon genannten Fürstenlager ist. Auch Ginkgobäume und andere bis heute exotische Pflanzen kann das geübte Auge auf dem Heiligenberg erkennen. Der ursprüngliche Park überspannte eine viel größere Fläche als das heutige eingezäunte Areal.
Klosterruine. In unmittelbarer Umgebung befinden sich die Reste des kleinen Nonnenklosters, das vermutlich an der Stelle eines befestigten Herrenhofes aus dem 11./12. Jahrhundert errichtet wurde und von 1263 bis 1413 bestand. Es wird angenommen, dass Konrad II. von Bickenbach und seine Frau Ruda von Falkenstein das Kloster stifteten. Es beherbergte nur wenige Nonnen. 1413 wurde es aufgehoben. Die kleine Klosterkirche wurde vermutlich noch ein Jahrhundert lang benutzt. Das Kloster verfiel.
Zehntlinde. Direkt daneben steht die Zehntlinde, die an die 1000 Jahre alt sein dürfte. Vom 13. bis 16. Jahrhundert tagte hier das Zentgericht.
Goldenes Kreuz. Das Goldene Kreuz in der Nähe, das Wahrzeichen Jugenheims, wurde 1866 zum Gedenken an Großherzogin Wilhelmine (1788-1836) errichtet und von ihren Kindern am 28. Mai 1866 eingeweiht. Es steht auf einem Sockel aus schwarzem Syenit und ist etwa sieben Meter hoch. Mit seiner Blattvergoldung ist es von weitem aus der Rheinebene zu sehen.
Mausoleum der Battenberger. Neben dem Kreuz steht das 1894 fertiggestellte Mausoleum der Familie "von Battenberg". Es wurde für Prinz Alexander und seine Gemahlin Julia (1825-1895) errichtet. Die Stammeltern des Geschlechts Battenberg/Mountbatten ruhen in den Gräbern neben dem Goldenen Kreuz.

Kreuz und Mausoleum sind nur nach Voranmeldung zu besichtigen.


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