Schloss Ebnet
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Schloss Ebnet ist ein barockes Herrenhaus in Ebnet, einem Stadtteil von Freiburg im Breisgau.

Schon 1113 erwarb das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald durch Gütertausch von Herzog Berthold von Zähringen Besitz in Ebnet. Bereits 1348 wird ein Ritter Snewlin-Landeck, einer einflussreichen Familie im Breisgau, als Herr auf Ebnet bezeichnet.[1] Ebnet kam 1568 durch die Heirat von Anna von Landeck, der letzten Vertreterin der Schnewlins-Landeck, in den Besitz der Freiherrn von Sickingen, einem fränkischen Adelsgeschlecht.

Sie ließen in Ebnet 1696 ein Schloss bauen und nutzten es als Sommerresidenz. Ihr Stadtpalais in Freiburg ist heute der Sitz des Landgerichts. Die Grundherrschaft der Freiherrn wurde 1804 mit dem Breisgau dem Badischen Staat übertragen, dem die Sickinger auch 1809 das Schloss verkauften. Der Enkel des Großherzogs Carl veräußerte es 1811[2][1] weiter an die Freiherrn von Gayling von Altheim, die es noch heute bewohnen.

Das Schloss wurde ab 1748 im Auftrag von Freiherr Ferdinand Sebastian von Sickingen-Hohenberg nach einem Entwurf des Architekten Johann Jacob Fechter aus Basel errichtet, weil der Vorgängerbau den Ansprüchen des Bauherrn nicht mehr entsprach. Für die künstlerische Ausgestaltung wurden bedeutende Barockkünstler der Region herangezogen, insbesondere Christian Wentzinger, von dem die menschengroßen Sandsteinplastiken im Schlosspark stammen, deren Originale sich mittlerweile im Stadtmuseum befinden. Die Stuckaturen in den 14 Räumen des Schlosses stammen von dem Wessobrunner Hans Georg Gigl, die reich verzierten Stuckmasken im Gartensaal von Wentzinger. Die Deckengemälde, vor allem des Gartensaals sind hauptsächlich allegorischen Inhalts und stammen aus 1750 und wurden von dem Allgäuer Kunstmaler Benedikt Gambs gefertigt. Die Decke des Gartensaals ist vom Künstler signiert. Nach dem Tode Gambs wurde das Deckengemälde des prächtigen Treppenaufgangs von Johann Pfunner (*circa 1713/16- †1788), der aus Tirol stammte und in Freiburg lebte, geschaffen[3].

Das Aussehen vor dem Umbau ist auf dem Hochaltarbild in der Ebneter Pfarrkirche St. Hilarius dokumentiert. Das Bild wurde 1730 von Franz Bernhard Altenburger gemahlt und zeigt Hilarius und den zweiten Patron der Kirche, den heiligen Remigius, wie sie die Gnadengaben Gottes auf Ebnet herablenken, dessen Ortsansicht Engelkinder entrollen.[4] in dieser Ortsansicht ist das das frühere Aussehen des Ortes und des Schlosses zu sehen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss zwar nicht bombardiert. Die Sprengung der Eschbachbrücke vor dem Schloss durch den Volkssturm richtete allerdings erhebliche Schäden an. Zahlreiche Fenster und Teile des Daches gingen zu Bruch. Am schlimmsten traf es das Deckengemälde im Gartensaal, das später wiederhergestellt wurde.

Im Schloss und den Nebengebäuden waren während des Kriegs bis zu 100 Flüchtlinge aus dem Ruhrgebiet, aus Ludwigshafen, aber auch aus Freiburg und Umgebung untergebracht. Auch der spätere Kultusminister von Bayern, Hans Maier, verbrachte die Bombennacht des 27. November 1944 im Ebneter Schlosskeller. Die letzten Flüchtlinge verließen erst 1950/51 das Anwesen. Die Küche befand sich ursprünglich im Kellergeschoss und wurde erst 1958 in das Erdgeschoss verlegt.

Das Schloss wurde in den 1980er-Jahren umfassend restauriert. Im Schlosspark wurde an Stelle einer Remise der Theodor-Egel-Saal errichtet, der nun als Proberaum für den Freiburger Bachchor dient. Heute ist das Schloss nur zu besonderen kulturellen Veranstaltungen wie dem Ebneter Kultursommer oder am Tag des offenen Denkmals für die Öffentlichkeit zugänglich.

1991/92 wurde die beim Reitverein Rosenstiel in Littenweiler abgebaute historische Reithalle, mit einer Reitbahn von 20 x 40 m, im Ebneter Schloßpark originalgetreu wieder aufgebaut. In der Reithalle befindet sich Holzingstube, die nach Max Freiherr von Holzing-Berstett (1867 bis 1936) benannt ist. Holzing-Berstett war Dressurreiter und maßgeblich an den heute geltenden internationalen Dressurregeln beteiligt. In der Stube ist seit 2006 auch die „Storchenschule Ebnet“, die dort dauerhaft Infos zum Leben der Tiere präsentiert.

Die Gebäudegruppe ist aus vier Teilen zusammengesetzt und besteht aus dem Pförtnerhaus, dem gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäude, der Kapelle und dem Hauptgebäude, diese gruppieren sich um einen geräumigen Hof. Die Hauptfassade wendet sich dem Garten zu. Ein vorgeschobener Mittelgiebel ist mit dem prächtigen Wappen der Familie geschmückt und wird durch den Balkon und die doppelläufige Freitreppe noch betont. Der Baumeister ist der Oberallgäuer Simon Schratt (1714-1781)aus Altstätten.[3]; Am anderen Ende des Gartens liegen die Nebengebäude wie Ställe, Remisen und Scheunen.


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