Veste Coburg
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Die Veste Coburg (auch Fränkische Krone genannt) überragt die Stadt Coburg im bayerischen Grenzgebiet zu Thüringen. Sie ist mit einer Ausdehnung von ca. 135×260 m eine der größten und zählt zu den am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands. Die Burg liegt 167 m über dem Stadtzentrum auf einer Höhe von 464 m über dem Meeresspiegel. Am Hang des Burghügels erstreckt sich in Richtung Stadt der Coburger Hofgarten.

Die Veste Coburg wurde in ihrer Geschichte niemals erobert, allerdings wurde sie im Dreißigjährigen Krieg im März 1635 durch den General von Lamboy nach fünfmonatiger Belagerung mit Hilfe eines gefälschten Briefs, in welchem Herzog Johann Ernst die Übergabe befahl, eingenommen.

Erstmalig urkundlich erwähnt wurde die Veste Coburg im Jahre 1225 als Besitz der Herzöge von Meranien, die ältesten heute noch erhaltenen Teile der Burg stammen ebenfalls aus dieser Zeit. Archäologische Untersuchungen verlegen die Ursprünge zurück in das 10. Jahrhundert, es sind aber weder Bauten noch Schriftstücke erhalten. Erzbischof Anno von Köln gründete 1074 auf dem Veste-Berg das Nebenkloster Sankt Peter und Paul, Propstei des Klosters in Saalfeld. Im 12. Jahrhundert ging der Besitz an die Grafen von Dießen-Andechs, die späteren Herzöge von Meranien, über, 1248 an die Grafen von Henneberg, 1291 an die Markgrafen von Brandenburg und 1312 erneut an die Grafen von Henneberg. 1353 kam sie durch Erbschaft an Friedrich III. den Strengen aus dem Hause Wettin, in dessen Besitz sie bis zum Ende der Monarchie 1918 blieb. Danach übernahm sie 1919 die Coburger Landesstiftung, die die Veste seit 1941 als Außenstelle der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung betreut.

Im Jahre 1530 hielt sich der Reformator Martin Luther mehrere Monate auf der Veste Coburg auf. Noch heute kann man das Lutherzimmer im Rahmen einer Burgführung besichtigen. Auch ein Steinrelief mit dem Kopf Luthers erinnert an seinen Aufenthalt.

Im Jahre 1225 erschien erstmals in einer Urkunden-Übersetzung das Wort sloss für die Coburg. Vermutlich bestand die Anlage bereits damals aus der im Osten gelegenen Hauptburg mit Bergfried, Palas und Kapelle und einer Vorburg im Westen. Um 1420/30 Anlage eines dreifachen Befestigungsringes um die gesamte Burg; die äußere Mauer war ursprünglich mit neun Rondellen verstärkt, von denen noch sechs erhalten sind. 1489 wurde das um die Mitte des Jahrhunderts errichtete Hohe Haus (Zeughaus) im westlich gelegenen Vorhof nach einem Brand erneuert. Nach einem weiteren Brand im Fürstenbau und in der Steinernen Kemenate im Jahre 1500 wurden diese in der Folgezeit wiederaufgebaut.

Ab 1531 wurde die Veste Coburg mit Unterstützung des Landtages zur Landesfestung ausgebaut. Ab 1533 entstand auf der besonders gefährdeten Ostseite die Hohe Bastei für Kanonen, die 1553 vollendet wurde. Nach dem Schmalkaldischen Krieg wurden die Befestigungsanlagen weiter verstärkt, ein zweiter Zugang auf der Stadtseite im Westen eingerichtet. 1614/15 wurden durch Gideon Bacher aus Ulm die Basteien Rautenkranz und Bunter Löwe zu Seiten des älteren südlichen Zugangs und die Bärenbastei im Westen errichtet.

Nach der zweiten Belagerung, Besetzung durch die Kaiserlichen im Dreißigjährigen Krieg und Rückgabe der Veste am 30. Mai 1635 an Herzog Johann Ernst wurden die Befestigungsanlagen erheblich verstärkt. 1671 wurde das Prunkportal vor dem südlichen Haupttor vollendet. Im Jahre 1782 wurde im Hohen Haus ein Zuchthaus eingerichtet, Nebengebäude dienten als Kranken- und Irrenanstalt. 1820 wurde der Status der Festung aufgehoben, 1827 bis 1838 der 10 bis 12 Meter tiefe Wallgraben eingeebnet und ein Promenadenweg rund um die Veste angelegt. Nach Umgestaltung der Veste im Stil der Romantik im Jahr 1838 wurden die jetzigen Kunstsammlungen dort untergebracht. 1851 wurden die fränkischen Fachwerkbauten in den Innenhöfen abgebrochen, die Luther-Kapelle wurde im neugotischen Stil umgebaut. Anstelle eines um 1680 entstandenen Dachreiters wurde 1857 der Torturm, der heutige Bulgarenturm, und 1859 die steinerne Brücke zum Haupttor errichtet. Herzog Carl Eduard ließ die Veste von 1908 bis 1924 nach Plänen von Bodo Ebhardt restaurieren, wobei die historisierenden Zutaten des 19. Jahrhunderts beseitigt und durch Elemente des 20. Jahrhunderts ersetzt wurden. Die Kosten betrugen rund sieben Millionen Mark.

Am 10. und 11. April 1945 wurde die Veste durch US-amerikanische Truppen beschossen, wobei schwere Gebäudeschäden entstanden. In den 1950er Jahren wurde der Herzoginbau vereinfacht wiederhergestellt. 1969 wurde der Umbau des Carl-Eduard-Baus vollendet und dieser als Museum eingerichtet. Von 1970 bis 1972 wurde das Hohe Haus für die Aufnahme der Direktion, der Verwaltung, der Bibliothek und der Museumswerkstätten hergerichtet, von 1981 bis 1985 die Steinerne Kemenate renoviert und ausgebaut. Dabei wurden im Erdgeschoss mächtige, bisher unbekannte Fundamente ausgegraben. Umfassende Sanierungsarbeiten an den äußeren Wallgräben wurden 1987 abgeschlossen.

Die Veste Coburg verfügt über eine Vielfalt von Verteidigungswaffen. Fallgatter, Eisentore und ein zehn Meter hohes Eingangsportal sind von außen zu erkennen. Im Inneren verbergen sich unter anderem Laufgänge und Pechgruben. Durch diese und andere Maßnahmen ist es nie gelungen, die Festungsanlagen zu überwinden. Auch die großen Bastionen (Löwenbastion) und die tiefen Gräben und hohen Brücken, die bis heute erhalten sind, zeigen, welches Handwerksgeschick und welche Planung in dieser Burg stecken.


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