Burg Vlotho
von BangertNo (Deutsch: Eigene Arbeit English: Own work) [GFDL oder CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Burg Vlotho ist eine hochmittelalterliche Burgruine oberhalb der Mittelstadt Vlotho im ostwestfälischen Kreis Herford (Nordrhein-Westfalen).

Die ausgedehnte Anlage liegt auf dem 141 Meter hohen Amtshausberg fast 100 Meter über dem Pegel der Weser auf einem Felsgrund. Dabei handelt es sich um einen Geländesporn der so genannten „Ebenöde“. Der Hang fällt steil nach Osten und Süden ab. Minden liegt 14 Kilometer nördlich, Herford 14 Kilometer südwestlich und Bielefeld 26 Kilometer südwestlich. In der Gegend gibt es Spuren der Besiedlung aus frühgeschichtlicher Zeit.

Durch einen linksseitigen Weserarm entstand ein natürliches Hafenbecken, außerdem führte auf diesen Abschnitt der Weser ein wichtiger Zweig des Handelsweges Frankfurt-Bremen auf Vlotho zu und zwar über Lemgo und Wehrendorf. Wehrendorf gehört heute zum Vlothoer Stadtteil Valdorf; nach alten Berichten soll es dort einen Stützpunkt der Templer gegeben haben.

Die Burg ist über das Autobahnkreuz Bad Oeynhausen und die sich hieran anschließende Bundesstraße 514 mit dem Pkw oder über den Regionalbahnhof Vlotho mit dem Zug zu erreichen.

Der Burgberg wurde wahrscheinlich schon vor etwa 2.000 Jahren durch eine Wallburg befestigt. Zur Zeit der Karolinger um 850 n. Chr. befand sich hier ein befestigter Königshof.

Nachdem die Herrschaft Vlotho 1248 an den Grafen Heinrich von Oldenburg (Beiname der „Myldebogener“), einem Schwager des Grafen Heinrich von Tecklenburg, gefallen war, erbaute er um 1250 die Burg Vlotho als Amtssitz. Von hier aus wurde der Handel auf der Weser und den Straßen überwacht.

Obwohl Teil der Grafschaft Ravensberg, geriet sie zeitweise in Pfandbesitz des Grafen Otto V. von Everstein.

Im Jahre 1368 zerstörten die Truppen der Stadt Minden die Burg und Stadt Vlotho. Anlass war eine Fehde mit der Grafschaft Lippe. Da man die Burg als Verwaltungssitz jedoch benötigte, wurde sie wieder aufgebaut. Zeitweise wurden von hier aus zwei Herrschaftsbereiche verwaltet.

In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und in den darauffolgenden Jahrzehnten wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer, wurde ausgeplündert und geriet in Verfall.

1709 wurde sie „auf Abbruch“ für 172 Taler verkauft. Das Prinzip: Jeder, der bezahlte, konnte sich eine von der Höhe der Zahlung abhängige Menge Steine als Baumaterial brechen. Auf diese Art wurde die Burg größtenteils abgetragen.

Im Jahre 1884 wurde auf dem Burggelände eine Gastwirtschaft errichtet, 14 Jahre später kam eine „Musikmuschel“ hinzu. Sie hatte die Form einer hohlen Viertelkugel, wurde vor der Gaststätte aufgebaut und diente als Überdachung für Konzerte und andere Darbietungen in der Außenanlage. Zum Publikum war ein Halbkreis geöffnet, im Bauwerk selbst gab es eine erhöhte Bühne. Es gab zwei Muscheln, die zweite wurde 2001 jedoch abgerissen, weil es aus der Bürgerschaft des Stadtteiles Uffeln am gegenüberliegenden Weserufer Proteste wegen der Lärmbelastigungen durch Konzerte gegeben hatte. Der Schall trug tatsächlich weit über die hundert Meter tiefer liegende Weser.

Ein so genannter Bismarckturm wurde 1903 aufgebaut. Er befand sich südöstlichen Außengelände, Bestand hatte er aber lediglich bis 1936. 1922 wurde ein neuer Musikpavillon von der Freiwilligen Feuerwehr Vlotho errichtet.

Von 1936 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fanden umfangreiche Ausgrabungen der Ruinen statt. Teile der Anlage wurden gesichert und einige Mauerreste wiederhergestellt. Den Burgbrunnen legte man bis zu einer Tiefe von etwa 60 Metern frei. Abgebrochen wurden der Bismarckturm und das Heimatmuseum. 1949 wurde ein neuer, massiver Pavillon errichtet, wiederum von der Freiwilligen Feuerwehr Vlotho.

Verlässliche Informationen über die Baugeschichte der Burg Vlotho sind rar; größtenteils beruhen die Angaben auf Vermutungen. Nachdem die Burg um 1250 errichtet worden war, wurde sie um das Jahr 1368 geschleift. Aus dem Hochmittelalter sind außer den Fundamenten kaum Komponenten erhalten. Zwar gibt es wenige Zeichnungen aus dem Jahr 1581; diese zeigen aber keine verbindliche Ansicht der Burg. Auch die vorhandenen Modelle (u. a. von W. Kreideweiß) beruhen auf Mutmaßungen. 1709 wurde die Burg systematisch abgerissen und praktisch planiert.

Im Jahr 2007 wird ein Teil der Ruine für Festivitäten genutzt. So ist ein Teil mit einem modernen Schutzdach überzogen. Auf dem Gelände der Burg finden Musikveranstaltungen und verschiedene Märkte statt. Jährlich im Mai organisieren die Recken zur Porta e.V. ein historisches Burgfest.


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TunichtsKnut
Kommentare zu diesem Ort



TunichtsKnut
schrieb am 17.01.2012 um 18:08 Uhr
Ein tolles Ausflugsziel. Wenn kein Markt ist, sollte man einmal den Vorteil eines nahen Parkplatzes nutzen und im Burginneren den Biergarten testen. Superausblick! Beim Burgfest ist es fast unmöglich einen Parkplatz in der Nähe zu bekommen. Kraxeln ist angesagt. Doch der Schweiss lohnt!!

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von BangertNo (Deutsch: Eigene Arbeit English: Own work) [GFDL oder CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
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