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Schloss Osnabrück
von Jens-Olaf (Flickr) [CC-BY-2.0], via Wikimedia Commons
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Das Osnabrücker Schloss war die Residenz des protestantischen Osnabrücker Fürstbischofs Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg und seiner Frau Sophie von der Pfalz. Es ist seit 1974 Sitz der Verwaltung der Universität Osnabrück. Das Gebäude samt Gartenanlage, die Skulpturen im Schlossgarten einschließlich des Lyra-Denkmals stehen unter Denkmalschutz.

 

1662 war Ernst August Bischof von Osnabrück geworden. Wie seine Vorgänger seit dem 11. Jahrhundert residierte er im südlich der Stadt gelegenen Iburger Schloss. Dieses genügte bald seinen Repräsentationsansprüchen nicht mehr. Außerdem beabsichtigte er, die Unabhängigkeit der Stadt einzuschränken. In Osnabrück gab es kein für seine Zwecke geeignetes Gebäude. Die von seinem katholischen Amtsvorgänger Franz Wilhelm von Wartenberg erbaute und nur zeitweilig bewohnte Petersburg war bereits 1648 von den Osnabrücker Bürgern geschleift worden.

Ernst August kaufte ein Gelände in der Neustadt. 1667 wurde mit dem Bau des vierflügeligen Schlosses im Stil des Barock begonnen. Mit dem Bau waren wechselnde Architekten beauftragt. Im viergeschossigen Wohnbau, dem Corps de Logis, befanden sich Wohn- und Gästeräume, Wirtschaftsräume, der Marstall, eine Kapelle sowie im dritten Stockwerk ein Festsaal von 25 Meter Länge. Auch Sophie von der Pfalz brachte Ideen ein, nachdem sie mit ihrer Tochter Sophie Charlotte Schlösser und Gärten in Frankreich besucht hatte. Insbesondere die Gestaltung des Schlossparks machte sie sich zur Aufgabe.

1673 war das Schloss bezugsfertig. Der jüngste Sohn des Paares, Ernst August II. von Hannover, wurde 1674 im Osnabrücker Schloss geboren. Die Bischofsfamilie verließ Osnabrück, nachdem der ältere Bruder Ernst Augusts, Johann Friedrich, 1679 gestorben war und Ernst August dessen Nachfolge im Fürstentum Calenberg antrat. Die Familie residierte fortan in Hannover, doch trauerte Sophie der Osnabrücker Residenz nach: Ich werde mein Leben lang den Garten und das Schloss in Osnabrück vermissen. Mein Garten, meine Blumen, mein Haus, meine Möbel: Ich finde mich dieser Freuden auf einmal beraubt.[1]

Das Osnabrücker Schloss stand mit Ausnahme der Jahre, als Ernst Augusts und Sophies Sohn Ernst August II. 1715 Nachfolger des katholischen Bischofs Karl Joseph von Lothringen wurde und in Osnabrück residierte, meist leer. Der älteste Bruder Ernst August II., Georg Ludwig, wurde als Georg I. König von Großbritannien und Irland. Er starb am 11. Juni 1727 im Osnabrücker Schloss, als er sich auf dem Weg von England nach Hannover befand. [2] Ernst August II. starb am 14. August 1728 im Osnabrücker Schloss. Auf ihn folgte mit Clemens August I. von Bayern wieder ein Katholik als Bischof. Das Schloss wurde vernachlässigt und drohte zu verfallen.

Ab 1803 diente das Schloss als Verwaltungsgebäude. Im Zweiten Weltkrieg wurde es durch Bombardement zerstört; nur die Außenmauern blieben erhalten. Nach Kriegsende wurde es wieder aufgebaut; die Innenräume wurden mehrfach umgebaut.

Der Schlossgarten mit einer Fläche von mehr als drei Hektar wurde 1674 von dem französischen Gartenarchitekten Martin Charbonnier geplant. Er war auch an der Weiterentwicklung des Großen Gartens in Herrenhausen beteiligt. Sophie von der Pfalz berichtete über die Arbeiten im Schlossgarten: Ich stehe alle Morgen um sechs Uhr auf. Dann beobachte ich die Soldaten, die unseren Garten vergrößern und ihn mit einem Kanal umgeben. Er ist noch nicht sehr schön, aber es freut mich, ihn fortschreiten zu sehen. Ich hoffe, meine Tage hier zu beschließen; ich werde es niemals bequemer haben. [3] Im Zentrum des symmetrischen Parks mit Mittelachse wurde ein Wasserbecken angelegt; ein Wald bildete den südlichen Abschluss.

Der Schlossgarten wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. In den 1940er und 1950er Jahren hatten die britische Streitkräfte hier Nissenhütten für deren Soldaten errichtet; sogar ein eigenes Kino war vorhanden.[4]. In den 1960er Jahren wurde nach deren Abbau der Garten von Werner Lendholt neu angelegt. Im Schlossgarten stehen vier Skulpturen, die vermutlich um 1740 von einem Schüler des Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun angefertigt wurden. Es sind Allegorien auf die Kontinente Europa, Asien, Afrika und Amerika. Sie wurden 1965 vom früheren Rittergut in Eggermühlen nach Osnabrück gebracht, nachdem sie zuvor gründlich restauriert worden waren. 1976 wurden die Skulpturen erneut überholt. Die Europa-Allegorie war Mitte der 80er Jahre vom Sockel gestoßen worden und wurde 1986 repariert. 1996 waren die Schäden durch Verschmutzung und Vandalismus so groß geworden, dass die Skulpturen erneut restauriert wurden. [5]


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