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Schloss Celle
Hajotthu aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], vom Wikimedia Commons
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Das Celler Schloss in Celle in Niedersachsen war eine der Residenzen des Hauses Braunschweig-Lüneburg. Die vierflügelige Anlage ist das größte Schloss in der Region der südlichen Lüneburger Heide.

Das Celler Schloss gründet sich auf einem befestigen Wehrturm mit dem Charakter einer Wasserburg, die eine Furt über die Aller bewachte. Diese erste, als "Kellu" bezeichnete Befestigungsanlage wurde um 980 durch einen Brunonen-Grafen errichtet. Eine weitere Vorläuferburg des Schlosses oder der Ausbau des Wehrturmes war die 1292 von Otto dem Strengen begründete Anlage. Davon erhalten sind noch Kellergewölbe sowie die unteren Stockwerke des Wachturms. Die Reste liegen unter dem Schlosstheater. Um 1315 wird das eigentliche „Castrum Celle“ erstmals urkundlich erwähnt. Als Folge des Lüneburger Erbfolgekrieges verlegten die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg ab 1378 ihre Residenz von Lüneburg nach Celle und begannen mit der Umgestaltung der um Wälle und Gräben erweiterten Burganlage zu einem Schloss. Im größeren Umfang wurde das Schloss unter Friedrich dem Frommen von 1471 bis 1478 erweitert, die Schlosskapelle wurde 1485 geweiht. Ernst I. ließ die Anlage dann ab 1530 im Renaissancestil ausschmücken. Gleichzeitig wurden zwischen 1520-60 die Befestigungsanlagen in Form von Wällen und Bastionen nach außen verlegt. Das Schloss war zu diesem Zeitpunkt eine zeittypische, vierflügelige Anlage um einen rechteckigen Hof, mit wuchtigen Ecktürmen, einem großen Hauptturm und charakteristischen Merkmalen der Weserrenaissance.

Von 1670 an wurden durch Herzog Georg Wilhelm am Schloss Veränderungen vorgenommen, die aus dem alten Renaissancesitz eine zeitgemäße Residenz machen sollten. Georg Wilhelm war als typischer Fürst seiner Epoche baulustig und ließ am Schloss und der Umgebung repräsentative Erweiterungen vornehmen, die ihn an seine Zeit in Italien erinnern sollten. Die Fassaden, die venezianischen Vorbildern nachgeahmt wurden, erhielten damals ihre heutige Gestalt. Auffällig ist der Kranz aus Giebeln, der die Dächer umgibt, sowie die ungewöhnliche Form der überkuppelten Türme. Auch der Einbau des Schlosstheaters und der barocken Staatsgemächer fiel in diese Zeit.

Mit dem Tod Georg-Wilhelms 1705 endete die absolutistische Hofhaltung der Herzöge. Das Fürstentum Lüneburg wurde durch Erbgang, zusammen mit dem Fürstentum Calenberg, dem späteren Königreich Hannover zugeführt. Das Schloss verlor seine politische Bedeutung und stand anschließend immer wieder längere Zeit leer. Ab 1772 wurde es durch die dänische Königin Caroline Mathilde bewohnt, die wegen einer angeblichen Affäre mit Johann Friedrich Struensee von Kopenhagen nach Celle verbannt war. Die unglückselige Königin hielt jedoch nur bis 1775 in Celle Hof und starb hier noch jung an Scharlach. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss dann gelegentlich durch das Hannoversche Königshaus als Sommerresidenz genutzt. Dazu ließ Georg Ludwig Friedrich Laves von 1839 bis 1840 einige Umbauarbeiten im Inneren vornehmen.

 

Im Inneren des Schlosses sind diverse Räume und Säle aus den verschiedenen Bauphasen des Schlosses erhalten. Die Hofkapelle wurde nach der Reformation umgebaut und ist mit ihrer Renaissanceausstattung bis heute nahezu unverändert erhalten. Unter Georg Wilhelm wurden barocke Staatsräume eingerichtet, die ebenfalls erhalten sind. In der Gotischen Halle finden heute wechselnde Ausstellungen statt und im Ostflügel befindet sich mit dem 2007 neu eröffneten Residenzmuseum eine Abteilung des Celler Bomann-Museums, die der Geschichte des Königreichs Hannover gewidmet ist. Die Besichtigung der historischen, von 1978 bis 1981 restaurierten Schlossräume und der Schlosskapelle ist bei Führungen möglich.

Das Schloss wird in den nächsten Jahren für knapp 13 Millionen Euro saniert werden (Baubeginn zweite Jahreshälfte 2010).

Da dem Schloss kein militärischer Nutzen zukam, wurden zwischen 1785 und 1802 die Außenbastionen des Schlosses abgebrochen und dienten als Füllmaterial für den einst tieferen und breiteren Schlossgraben. Ab 1826 kam es zum Anlegen von Gartenanlagen im näheren Schlossumfeld bei anhaltender Schleifung und Abtragung der Verteidigungswälle. Stattdessen wurden Bäume, Stauden angepflanzt und Rasenflächen angelegt. Im 19. Jahrhundert entstand so im unmittelbaren Bereich rund um das Schloss ein Landschaftsgarten. Nachdem um 1900 ein Teil des Parks für den Wohnungsbau abgegeben wurde, hat er seither eine Größe von ca. 7 ha. Bis heute liegt das Schloss auf einer Insel, die vom Schlossgraben umflossen wird.

Außerhalb des ehemaligen Festungsgürtels, aber in unmittelbarer Reichweite des Schlosses, ließ Georg Wilhelm Ende des 17. Jahrhundert den "Französischen Garten" anlegen, einen Park nach französischen Vorbildern. Die ehemalige barocke Grundstruktur ist heute nur noch in Teilen des Parks zu erkennen, denn dieser Bereich wurde ebenfalls in einen Landschaftspark gewandelt.


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