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Schloss Aulendorf
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Schloss Aulendorf ist das Wahrzeichen der Stadt Aulendorf, von den Grafen zu Königsegg- Aulendorf erbaut und ist direkt angebaut an die katholische Stadtpfarrkirche St. Martin

Die über 800-jährige Geschichte von Schloss Aulendorf spiegelt sich in höchst beeindruckender Weise in der Formen- und Stilvielfalt des heutigen Baukomplexes wider. Die ältesten überlieferten Bauteile der ursprünglichen Burganlage reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Nach dem 30jährigen Krieg wandelte sich das mittlerweile wehrhafte Schloss des 16. Jahrhunderts zu einer barocken Residenz. Der krönende Abschluss der baulichen Entwicklung von Schloss Aulendorf, das seine Vorbilder in der zeitgenössischen Schlossarchitektur Frankreichs hatte, bildete die Umgestaltung des Hauptgebäudes zu einem repräsentativen Palais.

Schloss Aulendorf stellt aufgrund seines herausragenden und augenfälligen baugeschichtlichen Quellenwertes und des hohen künstlerischen Ranges seiner Einzelbauten ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung dar.

Ungeachtet dessen war die Erhaltung des Schlosskomplexes in jüngster Zeit in Frage gestellt. Eine nicht adäquate Teilnutzung und unterlassende Bauunterhaltung führten zu enormen Bauschäden. Eine besondere Gefahr ging vom Hausschwamm aus, der sich innerhalb weniger Jahre fast in allen Gebäuden ausbreitete. Teilweise war das konstruktive Gefüge bereits so geschwächt, dass zur Sicherung der Substanz Absprießungen erforderlich waren. In einigen Räumen stürzten Teile der Stuckdecken zu Boden. Das gesamte, nahezu leerstehende innere war verwahrlost. Alle Versuche, diesem Verfall entgegenzuwirken, scheiterten an den finanziellen Möglichkeiten des damaligen Denkmaleigentümers. Erst der Übergang der Liegenschaft an das Land Baden-Württemberg im Jahre 1987 machte den Weg frei für unaufschiebbare Rettungsmaßnahmen.

Da das Land keine unmittelbare Verwendungsmöglichkeit für das Schloss sah, gründete es eigens dafür eine Auffanggesellschaft und übertrug ihr sowohl die weitere Substanzsicherung als auch die Suche nach einer denkmalgerechten Nutzung.

Ein adäquates Nutzungskonzept für den Schlosskomplex Aulendorf konnte schließlich 1992 festgelegt werden. Es gelang, die Stadtverwaltung zur Übernahme der beiden im Kern mittelalterlichen Gebäude zu bewegen und in den Bauten des Barock und des Frühklassizismus ein Zweigmuseum des Württembergischen Landesmuseums einzurichten.

Ein weiteres aus dem 19. Jahrhundert stammendes Gebäude nimmt den neuen Sitzungssaal für den Gemeinderat auf.

Mit dieser ungewöhnlichen Rettungsmaßnahme – nur möglich durch das große finanzielle Engagement des Landes Baden-Württemberg – wurde der Bestand dieses bedeutenden Kulturdenkmals für künftige Generationen gesichert

Schloss Aulendorf, Wahrzeichen der Stadt Aulendorf, auf einer Anhöhe über der Schussen gelegen, beherrscht mit seinen gotischen Staffelgiebeln weithin sichtbar die Landschaft. Zur Stadt zeigt es sich hingegen mit seiner klassizistischen Schaufassade, deren Mittelrisalit ein kupfernes Grafenwappen krönt.

Der in Jahrhunderten gewachsene Bau vereinigt fünf Stilepochen. Seine verschiedenen Bauphasen und Nutzungen sind nach der Renovierung im Schlosshof und im Gebäudeinneren ablesbar: darunter Reste einer gewaltigen Burganlage aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts und ein dreigeschossiges Fachwerkwohnhaus von 1480. Dem Ausbau zur spätgotischen Wohnburg im 16. Jahrhundert verdankt das Schloss die Staffelgiebel.

Im 18. Jahrhundert wandelt sich die Burg zum repräsentativen Schloss: 1741 wird die Anlage durch die gegenüberliegenden, um eine Art Ehrenhof gruppierten Wirtschaftsgebäude mit Marstall und Beamtenwohnungen ergänzt. 1756 entsteht der Verbindungsbau zur Kirche.

1778 bis 1781 erfolgt die noch heute prägende Umgestaltung durch Pierre Michel dIxnard, der den stadtseitigen Flügel ausbaut und mit einer frühklassizistischen Fassade verblendet. Die letzte Modernisierung leitet um 1900 ein Wiener Architekturbüro. Eine prächtige Haupttreppe führt zur Beletage.

Johann Georg Dirr lieferte 1778 die Entwürfe für den Stuckdekor im Marmorsaal mit Darstellungen der vier Elemente und der Jahreszeiten und im Musiksalon mit Allegorien der Künste. Alabasterreliefs über den Türen des Marmorsaales zeigen Szenen aus der antiken Mythologie. Allein der Musiksalon enthält Tapeten aus der Zeit um 1800. Die anschließenden Räume wurden im späten 19. Jahrhundert mit Deckenstuck und Wandvertäfelungen im klassizistischen Stil ausgebaut.

Der katastrophale Bauzustand Ende des 20. Jahrhunderts ließ anfangs an einen Teilabriss denken, bis das Land 1989 eine Auffanggesellschaft zur Rettung des Schlosses bildete und die finanziellen Mittel bereitstellte. Die Konzeption zur Instandsetzung wurde mit dem Landesdenkmalamt zusammen erarbeitet. Die Baumaßnahmen wurden 1997 abgeschlossen.

In den älteren Bauteilen des Schlosses ist heute das Rathaus der Stadt, in den jüngeren klassizistischen Flügeln in zwei Geschossen ein Zweigmuseum des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart untergebracht. Im Untergeschoss befindet sich ein gemütliches Café.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Aulendorf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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