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Limburger Dom
von Mylius (Eigenes Werk) [GFDL 1.2 oder FAL], via Wikimedia Commons
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Der Limburger Dom, auch Georgsdom genannt, thront oberhalb der Altstadt von Limburg neben der Burg Limburg. Die hohe Lage auf den Felsen oberhalb der Lahn sorgt dafür, dass der Dom weithin sichtbar ist. Der Bau gilt heute als eine der vollendetsten Schöpfungen spätromanischer Baukunst. Es zeigen sich jedoch auch schon Elemente der Frühgotik.

 

Wann die erste Kirche auf dem „Limburger Felsen“ über der Lahn gebaut wurde, ist nicht mehr exakt nachzuvollziehen. Laut einer Nachricht im Nekrolog des Kastorstifts in Koblenz soll bereits Erzbischof Hetti von Trier (814–47) in „Lympurgensis“ dem heiligen Georg eine Kirche geweiht haben.

Für einen Kirchenbau des 9. Jahrhunderts, vielleicht eine im Umfeld des jetzigen gelegene Kapelle, sprechen indirekt archäologisch ergrabene Bestattungen aus der Karolingerzeit unter der heutigen Kirche. Reste des Baus fehlen jedoch ebenso wie Hinweise auf genaue Lage und sein Patrozinium. Da die genannte Weihenachricht zudem erst im 16. Jahrhundert niedergeschrieben wurde, ist der Bau in seiner Gesamtheit in der Forschung umstritten.

Am 10. Februar 910 stellte der König Ludwig das Kind eine Schenkungsurkunde für die Gründung eines Chorherrenstifts, um die sich der damalige Gaugrafen des Niederlahngaus, Konrad Kurzbold (~ 885–948), bemüht hatte. Der Bau eines Stiftskirche begann wohl unmittelbar danach, wofür auch die Nennung des Patroziniums des heiligen Georg in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos I. aus dem Jahr 940 spricht. Damals war die Kirche mit großer Sicherheit schon fertig gestellt.

Unter dem Langhaus der heutigen Kirche fanden sich bei Grabungen im 20. Jahrhundert Reste dieses ersten Sakralbaus; demnach muss es sich um eine Pfeilerbasilika gehandelt haben. Während das Langhaus mit sieben Arkadenöffnungen über quadratischen Pfeilern in dieser Zeit entstand, kamen sein Querschiff und ein quadratischer Chor erst später hinzu. Ein diesem Bau zuzurechnendes Oratorium wurde nach einer schriftlich überlieferten Bauinschrift möglicherweise 1058 geweiht, diese Inschrift ist heute aber nicht mehr nachweisbar.

In diesem Zusammenhang unklar ist ein dem 11. Jahrhundert zugehöriges Bleireliquiar in schematischer Form einer Kirche, das sich 1776 im damals noch vorhandenen spätromanischen Hochaltar fand. Das heute im Domschatz erhaltene Stück nennt inschriftlich als Gründer und Erbauer eines neuen „templum“ einen Grafen Heinrich, der von der Forschung bisher jedoch noch nicht eindeutig identifiziert werden konnte.

 

Das Datum der Grundsteinlegung des heutigen Doms ist nicht bekannt. Dendrochronologische Untersuchungen und die stilkritische Betrachtung der untersten Ebene der vorhandenen Bauplastik geben jedoch Aufschluss über den Baubeginn, der um 1180/90 anzusetzen ist. Die Einweihung erfolgte 1235 durch den Trierer Erzbischof Theoderich von Wied. Kirchenpatrone waren St. Georg und Nikolaus von Myra. Auch der Bauherr des heutigen Domes ist nicht mehr bekannt, die Limburger Kaufleute dürften jedoch einen erheblichen Beitrag zum Bau geleistet haben.

Es gilt als gesichert, dass der Dom in vier Bauphasen errichtet wurde. Die erste Bauphase umfasste die Westfront, das südliche Seitenschiff, den Chor und das Querhaus bis zur Empore. Dieser Bauabschnitt schloss die Konradinische Kirche ein. Die zweite Bauphase umfasste den Einbau der Innenpfeiler des südlichen Langhauses. In dieser Bauphase wurde erst das gebundene System eingeführt. In der dritten Bauphase wurde die südliche Langhausempore errichtet. Die vierte Bauphase umfasste die Nordseite des Querhauses und die Chorempore. Hier zeigt sich der gotische Einfluss am deutlichsten.

Als teilweises Vorbild des Limburger Dom gilt, für die dritte und vierte Bauphase, die Kathedrale von Reims. Zeitgleich zum Limburger Dom wurde die Kirche Maria Himmelfahrt in Andernach errichtet. Es ist wahrscheinlich, dass es zwischen beiden Bauhütten zum Austausch gekommen ist.

Im Zuge der Säkularisierung wurde das Stift im 19. Jahrhundert aufgehoben. 1827 gründete sich in Limburg ein eigenständiges Bistum, infolge dessen man die ehemalige Stiftskirche St. Georg in den Rang einer Kathedrale erhob.


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