Burg Hanstein
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Die Burg Hanstein ist eine frühmittelalterliche Burgruine bei Bornhagen im thüringischen Landkreis Eichsfeld und gilt als eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands.

Die Ruine liegt in der Nähe des Dreiländerecks Thüringen, Niedersachsen und Hessen und der Burg Ludwigstein. Direkt unterhalb der Burg liegt das zur Gemeinde Bornhagen gehörende Dörfchen Rimbach.

Die ältere Annahme einer ersten urkundlichen Erwähnung der Burg Hanstein im 9. Jahrhundert in den "Traditionen" (= Schenkungsnotizen) des Klosters Corvey ist durch die neuere Forschung überholt; der dort erwähnte Ort "Haanstedihus" meint eine der beiden heute bestehenden Ortschaften namens "Hanstedt" (bei Uelzen bzw. bei Lüneburg). Die älteste bislang bekannt gewordene Erwähnung der Burg Hanstein gibt vielmehr erst Lampert von Hersfeld anlässlich ihrer Zerstörung durch Heinrich IV. im Jahre 1070. Die Burg, die im Besitz des Grafen Otto von Northeim war und sich möglicherweise an anderer Stelle auf dem Höheberg befunden hat als die heutige Ruine, muss also einige Zeit vor 1070 errichtet worden sein. Ihre Zerstörung durch den König zeigt ihre Bedeutung für diesen Teil des hochmittelalterlichen Stammesherzogtums Sachsen und für den sächsischen Adel (vgl. Sachsenkrieg (Heinrich IV.)).

Vermutlich aus dem Erbe der 1144 ausgestorbenen Grafen von Northeim gelangte die Burg in welfischen Besitz. Im Teilungsvertrag der Söhne Heinrichs des Löwen von 1202 ist sie genannt, durch Heinrichs jüngsten Sohn Otto IV. gelangt sie 1209 an den Mainzer Erzbischof. In dessen Auftrag begannen Heinrich und Lippold von Hanstein 1308 mit dem Bau der heutigen Burg - "erst aus Holz, dann nach und nach aus Stein". Im erblichen Besitz der Burg als strategisch wichtige Grenzfestung des mainzischen Eichsfeldes betrieben die Herren von Hanstein im 14. und 15. Jahrhundert eine planvolle Politik des Besitzerwerbs und der Besitzarrondierung, wodurch schließlich das adlige Gericht Hanstein entstand, das 21 Dörfer umfasste. Da den Herren von Hanstein der Erwerb einer Stadtherrschaft nicht gelang, waren sie im 14. und 15. Jahrhundert von der wirtschaftlichen Entwicklung abgeschnitten und sahen sich zeitweise zum Raubrittertum gezwungen. Dagegen und zum Schutz der Handelsstraße durch das Werratal ließ Landgraf Ludwig I. von Hessen im Jahre 1415 die Burg Ludwigstein errichten.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von schwedischen Truppen teilweise zerstört und seitdem nicht mehr dauerhaft bewohnt.

Durch die direkte Lage an der innerdeutschen Grenze wurde der Nordturm als Beobachtungsposten der DDR-Grenztruppen genutzt. Seit 1985 werden wieder denkmalpflegerische Arbeiten an der Ruine vorgenommen, unterstützt vom ortsansässigen Heimatverein.

In der katholischen Kirche von Bornhagen-Rimbach ist der Dreiflügelaltar aus der ehemaligen Burgkapelle ausgestellt.

Die Burgruine Hanstein war bis weit in das 20. Jahrhundert ein beliebtes Wanderziel Göttinger Studenten. Alljährlich findet am ersten Augustwochenende ein Mittelalterfest statt, dass sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut und über 13000 Besucher anzieht. Touristische Projekte, die zur Erschließung der Burg und ihrer Geschichte dienen, sind beispielsweise der Hansteiner Burgfrieden und ein nach altem Vorbild angelegter Weinberg und Kräutergarten. Unterhalb der Burg Hanstein befindet sich der Klausenhof, ein altes Wirtshaus mit historischer Herberge, das in enger Verbindung mit der Burg Hanstein steht und einst zu deren Gütern zählte.


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von Michael Sander (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
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