Burg Stolpen
By Thomas Henkel Hen.th (photo taken by Thomas Henkel) [CC-BY-SA-2.0-de], via Wikimedia Commons
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Die Burg Stolpen, die in ihrer Geschichte von der Burg zum Schloss umgebaut wurde und später als Festung genutzt wurde, liegt etwa 27 Kilometer östlich von Dresden, unmittelbar südlich der Stadt Stolpen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Prominenteste Bewohnerin der Burg Stolpen war die Gräfin Cosel; auf der Burg starben außerdem zwei Bischöfe von Meißen, die die Burg zeitweise zu ihrem Herrschaftssitz machten.

 

Der Basaltberg Stolpen lag im Grenzbereich der Markgrafschaft Meißen zu den slawisch besiedelten Gebieten östlich der Elbe und gleichzeitig im Kreuzungsbereich wichtiger Fernhandelswege. Die günstige strategische Lage ausnutzend sind schon um 1100 erste unsichere Nachrichten über die Befestigung der Erhebung bekannt.

Um 1218 holte sich der Bischof Bruno II. von Porstendorf das Lehen Stolpen vom Lehnsherren Moyko de Stulpen zurück. In der folgenden Zeit wurde zielgerichtet eine eigenständige Grundherrschaft aufgebaut. 1222 folgte die erste urkundlich gesicherte Erwähnung der Burg Stolpen, die um 1320 Verwaltungsmittelpunkt des neu gebildeten Amtes Stolpen wurde. Die Burg wurde größtenteils mit dem örtlich vorhandenen Basalt errichtet. In den Hussitenkriegen wurde die Burg das erste Mal durch die Hussiten belagert. Die Belagerung dauerte acht Wochen und war letztendlich erfolglos. Ebenso zu Anfang des 15. Jahrhunderts bildete sich eine an der nördlichen Seite der Burg vorgelagerte Siedlung, die sich schnell zur Stadt entwickelte, nicht zuletzt, weil die Bischöfe von Meißen ihre Residenz nach Stolpen verlegten. Der wettinische Kurfürst August von Sachsen erkannte die strategisch wichtige Lage von Stolpen und zwang den Bischof die Burg, die Stadt und das Amt gegen ein weniger wichtiges Amt einzutauschen. Damit ging die 250-jährige bischöfliche Zeit auf Stolpen zu Ende.

Sofort nach der Übernahme der Burg begann der Kurfürst mit umfassenden Bautätigkeiten im Stile der Renaissance, wodurch die Burg in ein wehrhaftes Schloss umgewandelt wurde. Die Wohnräume wurden prächtig ausgemalt und es wurde ein Tier- und Baumgarten am südlichen Burgberg angelegt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss 1632 von kaiserlichen Kroaten belagert und erfolgreich durch Stolpener Bürger verteidigt. Allerdings wurden große Teile der Burg am 1. August 1632 durch Brände zerstört. Nach einem schnellen Wiederaufbau konnte eine weitere Belagerung durch die Schweden 1639 abgewehrt werden. Der Ausbau zur Festung, der 1675 durch Wolf Caspar von Klengel erfolgte, vergrößerte die militärische Bedeutung Stolpens. Bei einem Stadtbrand 1723 wurden auch Teile der Burg in Mitleidenschaft gezogen und zum Teil zerstört. Nach der Übergabe an die preußische Armee im Jahre 1756 wurde sie nur ein Jahr später geschleift und somit unbrauchbar gemacht. Kurze Zeit später, 1758, konnte die Burg von Sachsen zurückerobert werden. Nach dem Ende des augusteischen Zeitalters wurde die auf der Festung stationierte Garnison 1764 aufgelöst und die Festung sich selbst überlassen. In der folgenden Zeit setzte ein natürlicher Verfall an dem ungepflegten Bauwerk ein, so dass bereits im Jahre 1773 Gebäudeteile aus Sicherheitsgründen abgerissen werden mussten, da ihnen der Einsturz drohte.

1806 beteiligte sich Sachsen an der Seite Preußens am Krieg gegen das napoleonische Frankreich. In der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt im Oktober 1806 kämpften auch 22.000 sächsische Soldaten. Sie endete für Preußen und seine Verbündeten mit einer katastrophalen Niederlage. Sachsen kam kurzzeitig unter französische Besatzung. Im Zuge der Besatzung wurden in Stolpen Verteidigungsanlagen wiedererrichtet oder neu gebaut. Auch der Brunnen wurde wieder freigelegt. Nach dem gescheiterten Russlandfeldzug Napoleons, sprengte die französische Armee am 25. September 1813 umfangreiche Teile der Burganlage im Zuge ihres Rückzuges und verschüttete erneut den Brunnen.

Nach dem Rückzug der Franzosen aus Sachsen verlor die Burg wieder ihre kurzzeitig wiedererlangte militärische Bedeutung. Da sich aber im Zuge der Romantik das Mittelalter als ideale Epoche herauskristallisierte, wurde die Burg in touristischem Sinne bedeutsam. Im Jahre 1859 ordnete König Johann von Sachsen umfassende Restaurierungsmaßnahmen an. Eine der Hauptaufgaben des 1874 angestellten Schlosswärters war es, Besucher auf der Burg, die am 1. Juni 1877 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, herumzuführen. Auf Anregung des Königlich-Sächsischen Altertumsvereins wurde 1883 der Basaltbrunnen erneut geräumt.

Auch im 20. Jahrhunderts setzte sich die touristische Nutzung fort. In den Jahren 1935 bis 1939 wurde die Burg ausgebaut, um den Fremdenverkehr zu fördern. Nach dem 2. Weltkrieg setzte sich diese Nutzung fort, wobei die kulturelle Nutzung immer weiter ausgebaut wurde. So fanden auf der Burg unter anderem Filmaufnahmen zu Sachsens Glanz und Preußens Gloria statt. 1992 übernahm der Freistaat Sachsen die Rechtsträgerschaft von der Stadt Stolpen; die Burg wurde staatlicher Schlossbetrieb. In der nachfolgenden Zeit wurden weitere Teile der Burg ausgebaut und für Besucher zugänglich gemacht.

 


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