Schloss Rastede
von Corradox (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 oder GFDL], via Wikimedia Commons
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Das Schloss Rastede ist ein Landschloss in Rastede, Ammerland, in der Nähe von Oldenburg.

Das Schloss in Rastede war für lange Zeit die Residenz der Grafen und Großherzöge des Hauses Oldenburg und befindet sich noch heute in Familienbesitz. Das Gebäude ist beispielhaft für den Oldenburger Klassizismus, der durch den Herzog Peter Friedrich Ludwig nach Oldenburg gebracht wurde und auch der wichtigste Profanbau im Ammerland. Das der Öffentlichkeit nicht zugängliche Schloss liegt inmitten einer Parklandschaft im englischen Stil. Gegenüber dem Schloss liegt das gemeindeeigene Erbprinzenpalais, das heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird und das Gemeindearchiv beherbergt.

Im Zuge der Reformation verlor das Kloster Rastede seine geistliche Grundlage. Durch Rentenzahlungen an die Mönche gelang es Graf Christoph von Oldenburg, Domherr in Köln und Bruder des amtierenden Grafen Anton I. Provisor (Verwalter) des aussterbenden Ordens zu werden. Nachdem der letzte Mönch 1529 das Kloster verließ verglich sich Christopher mit seinen Brüdern und baute sich eine gemächliche Wohnung am Kloster. Mit dem Tode des ehemaligen Domherrn im Jahre 1566 verlor das Gebäude auch den letzten Anschein kirchlicher Funktion.

Der Pferdeliebhaber Graf Anton Günther (1583–1667) ließ 1612 einen großen Marstall am Kloster errichten. Im Jahr 1643 wurde das alte Abthaus abgerissen und der Graf ließ sich an gleicher Stelle ein Jagdschloss bauen, das er gerne als Sommerresidenz nutzte. Mit einem mittigen Treppenturm auf dem ein Zwiebeldach ragte und zweigeschossigen Seitenflügeln, rechts und links, mit jeweils 4 Fensterachsen hatte das Schloss die typische Form der barocken Regentensitze im 17. Jahrhundert. 1657 wurde der ehemalige Mönchshof in einen Lustgarten verwandelt.

Mit dem Tode Graf Anton Günthers 1667 fiel die Grafschaft Oldenburg und somit auch das Schloss Rastede an die königlich-dänische Linie des Hauses Oldenburg. Die Dänen interessierten sich nicht sonderlich für Oldenburg und so diente auch das Schloss für über vier Jahrzehnte von 1701 bis 1744 auf Befehl des dänischen Königs Friedrich IV. lediglich als Verbannungsort für die in Missgunst geratene Prinzessin Sophie Eleonore von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck.

1750 verkaufte der dänische Statthalter Rochus Friedrich Graf von Lynar an den Justizrat Christoph Römer in bürgerlichen Besitz. Dieser ließ das Schloss vom niederländischen Architekten Cornelis Redelykheid nach holländischem Vorbild in einen dreiflügigen Gebäudetrakt mit vielen barocktypischen Verkröpfungen und Risaliten umbauen. Den Garten ließ er im französischen Stil angelegen.

1777 erwarb der spätere Großherzog Peter Friedrich Ludwig das Schloss und ließ es von 1780 bis 1791 zeitgemäß umgestalten. Zunächst leitete der Landbauinspektor Heinrich Gottlieb Becker und später unter dessen Nachfolger Joseph Bernhard Winck, der auch die klassizistische Umgestaltung der Oldenburger Lambertikirche beaufsichtigte, die Umbaumaßnahmen, die aber das Schloss noch nicht von seinem barocken Charakter befreiten. Der Schlosspark wurde vom 1784 als Gartenarchitekten berufenen Carl Ferdinand Bosse angelegt. Bosse brachte auch den Rhododendron ins Ammerland, der später zum Wahrzeichen des Landkreises werden sollte.

Nach der Besatzung Oldenburgs durch die Truppen von Napoléon Bonaparte und der Rückkehr Peter Friedrich Ludwigs aus dem russischen Exil 1813 reiften die Pläne für den jetzigen klassizistischen Stil des Schlosses. Im Jahre 1816 wurde der Nordflügel unter Leitung von Carl Heinrich Slevogt und Georg Sigmund Otto Lasius neu entworfen und das Dachgeschoss verändert. Der Bildhauer Eduard Demitrius Högl versah den Saal des Schlosses mit Stuckaturen. Der Mittelbau der Residenz brannte 1968 nach gerade beendeten Renovierungsarbeiten aus und wurde im Anschluss sofort wieder in den ursprünglichen Zustand wieder hergestellt.

 


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